Die FLVB-Herren von Nationaltrainer Dieter Scholl kamen den hohen Erwartungen und Prognosen nach und konnten mit einem historischen Sieg über Zypern (seit 1988 beim Turnier der kleinen Staaten in Luxemburg hatte man nicht mehr gegen Zypern gewonnen) am Samstag den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier legen.
Mit diesem Erfolg bestätigte und wertete man nicht nur das Gold der JPEE auf (Link), nein, man unterstrich zusätzlich, dass man nach den vielen Fortschritten und Entwicklungen nun für höhere Aufgaben bereit ist.
Abgesehen von diesen Erfolgen wird aber auch die personelle Schiene in der Zukunft ein ganz wichtiger Aspekt für die Verantwortlichen sein. Der langjährige Kapitän Ralf Lentz geht von Bord und beendet seine internationale Karriere. Die Zukunft von Akteuren wie Juan Stutz oder auch Petko Tunchev sowie Robert Tomsicek ist aus unterschiedliche Ursachen und Vorgaben noch offen. Alle waren in den letzten Monaten im Team dabei. Keine Sorge bereitet Sportdirektor Burkhardt Disch, dass Arnaud Maroldt und Frantisek Vosahlo nächstes Jahr erst einmal eine Saison in der zweiten Luxemburger Liga beim Escher VBC spielen werden.
Negativserie gebrochen
Am Samstag konnten die „Roten Löwen“ gegen den Erzrivalen Zypern zustechen und nach einem emotionalen und sehr spannenden Spiel mit 3:2 die 27 Jahre andauernde Negativserie gegen die Spieler der Mittelmeerinsel beenden. Die Scholl-Schützlinge hatten den besseren Start in einem von Beginn an engen Spiel. Zypern konterte mit dem gleichen Satzergebnis zum Ausgleich, profitierte dabei von einem anfänglichen 5:1-Start.
Im dritten Durchgang drohte das Spiel den Luxemburgern vor einer doch enttäuschenden Zuschauerkulisse zu entgleiten. Eine Zwangseinwechselung (wegen leichter Verletzung von G. Braas) erlaubte es dem jungen M. Funk, durch gute Zuspiele sein Team wieder in die Spur zu bringen. Rychlicki, der bis dahin geschwächelt hatte, war sofort wieder hellwach und narrte den Gegner um den gebürtigen serbischen Starspieler Knezevic nach Belieben. In einer nervenaufreibenden Schlussphase holte sich Luxemburg mit einem engen 26:24 die erneute Führung. Im vierten Satz benötigte Luxemburg eine Verschnaufpause, Zypern glich aus, konnte aber den Schwung nicht mehr ganz in den Entscheidungssatz hinüberholen. Die „Roten Löwen“ gewannen am Ende knapp mit 3:2.
Mit Kraftakt zum Sieg
Kein Selbstgänger wurde das Spiel am Sonntag gegen Schottland. Die Voraussetzung für Luxemburg war klar, ein Sieg würde nach dem Erfolg gegen Zypern den ersten Platz bringen. Etwas verkrampft begann Luxemburg dann auch gegen zunächst stark aufspielende Schotten.
Erst im letzten Drittel des ersten Satzes lösten sich die FLVB-Herren und machten sich mit einem Kraftakt den Weg zu Platz eins definitiv frei. Ebenfalls sollte noch erwähnt werden, dass Ralf Lentz als bester Blockspieler und Kamil Rychlicki als bester Angriffspieler und als MVP ausgezeichnet wurden.
Sportdirektor Burkhardt Disch zeigte sich danach mit dem Turnierverlauf hochzufrieden: „Das Turnier, vor allem der Sieg gegen Zypern, verkörpert eine zwölf Jahre lange Aufbauarbeit mit Tiefschlägen und Highlights. Es bestätigt den verdienten Goldmedaillengewinn vor zwei Wochen in Island. Wir haben dies geschafft, weil es uns bei den Herren gelungen ist, eine Einheit zu bilden, wo jeder für jeden da ist. Es gibt kein Konkurrenzdenken.“
Disch: „Hochzufrieden“
„Die Sportart Volleyball hat es verdient, mehr Anerkennung zu erhalten. Hier wollen wir unter anderem Akzente in Sachen Vermarktung des Volleyballsports in Luxemburg setzen. Wir wollen das Erreichte nutzen, um nicht nur die Spieler in internationalen Ligen unterzubringen, sondern dies auf Vereinsebene mitnehmen, um die Liga weiter attraktiver zu gestalten. Hier ist das Einführen des Sportstreaming.lu ein erster Schritt, das Produkt Volleyball besser zu vermarkten“, sagte Disch weiter.
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