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Durststrecke für den Einzelhandel

Durststrecke für den Einzelhandel
(Tania Feller)

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Die Luxemburger waren im Juli wohl nicht sehr kauffreudig. Das Absatzvolumen des Einzelhandels sank im Vormonats- und Vorjahresvergleich.

Für den Einzelhandel in Luxemburg sah der Monat Juli nicht so rosig aus. Das Absatzvolumen im Großherzogtum sank im Vergleich zum Vormonat (Juni 2015) um 1,2 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr (Juli 2014) sogar um 10,5 Prozent. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Eurostat hervor.

Im Mai dieses Jahres stieg das Absatzvolumen noch um 3,4 Prozent, seither sieht es etwas schwächer für den Einzelhandelssektor in Luxemburg aus.

Im Gegensatz zum Großherzogtum haben die Einzelhändler im Euroraum mehr verkauft.

Hier erhöhte sich der Absatz im Juli um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat (Juni 2015) und um 2,7 Prozent zum Vorjahr (Juli 2014).

Internethändler beeinflussen Absatz

Der Direktor der CLC (Commerce Transport Services), Thierry Nothum, hat für die Luxemburger Entwicklung eine Erklärung: „In der Studie von Eurostat ist alles einbegriffen, was den Einzelhandel betrifft, inklusive des Internethandels. Durch die Umsatzsteuererhöhung und die Veränderung der Besteuerung beim Internethandel sind Aktivitäten aus dem Land abgezogen worden, und somit hat sich der Luxemburger Einzelhandel anders entwickelt als vorher.“

Durch die großen internationalen Internethändler, die in Luxemburg ansässig sind, sei der Absatz gesteigert worden und somit hätten sie das Absatzvolumen in der Vergangenheit „künstlich anschwellen“ lassen.

Der starke Rückgang beim Luxemburger Einzelhandel ist somit vor allem auf die Verlagerung des Internethandels ins Ausland zurückzuführen.

Außerhalb von Luxemburg konsumiert

„Diese Betriebe werden von Luxemburg aus betrieben, aber das, was sie verkaufen, wird nicht nur in Luxemburg konsumiert“, so Nothum weiter.

Das Internet- und Versandgeschäft hat in der Tat auch im Euroraum sowie in der EU insgesamt eine große Bedeutung für den Einzelhandel. Hier zählt dieser Bereich zum absatzstärksten im Vergleich zu den Vormonaten und zum Vorjahr.
Neben Luxemburg hat aber auch der Einzelhandel in Polen und Österreich weniger, im Vergleich zum Vormonat, verkauft.

Wie es aussieht, wurde aber im Euroraum und den Mitgliedstaaten kräftiger konsumiert.

Hoher Absatz von Motorkraftstoffen

In den EU-Mitgliedstaaten stieg das Absatzvolumen für den Einzelhandel wie für den Euroraum ebenfalls an.
Innerhalb der Mitgliedsländer stieg der Absatz im Juli um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die größten Zuwachsraten verzeichneten beispielsweise Estland, Deutschland, Malta, Portugal und Rumänien.
Im Euroraum sowie innerhalb der EU-Mitgliedstaaten ist das Absatzvolumen vor allem auf den Anstieg des Konsums von Motorkraftstoffen zurückzuführen.

Im Vorjahresmonat war es im Euroraum sowie in der EU insgesamt hingegen der Nicht-Nahrungsmittelsektor wie Textilien, elektrische Geräte, Möbel, Datenverarbeitungsgeräte, Interneteinzelhandel, der seinen Absatz steigerte.

Hier verzeichnete der Euroraum ein Plus beim Absatzvolumen von 3,1 Prozent und die Mitgliedstaaten von 4,1 Prozent.