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Spielball der Eltern

Spielball der Eltern
(Jan-philipp Strobel)

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Kinderrechte und Scheidung

Die luxemburgische Situation der Kinderrechte ist im Vergleich zu anderen Ländern sicherlich nicht die allerschlechteste. Doch auch hier gibt es noch Probleme.

Pascal Federspiel pfederspiel@tageblatt.lu

Kinder werden bei der Trennung der Eltern noch sehr oft zum Spielball. Der Präsident des Ombudskomitees für die Rechte von Kindern weist darauf hin, dass es bei dem Gesetz zur Scheidung noch immer erhebliche Mängel gibt. Und obwohl die Probleme bei der Umsetzung der Gesetze und ihre Folgen für die Kinder seit längerem bekannt sind, wurde bislang nichts unternommen. Die Scheidungsrate lag im Jahr 2010 bei 60 Prozent. Die Scheidung ist also wirklich kein neues Phänomen mehr.

Unter der Scheidung leiden Kinder, weil die Gesetzgebung keine Gleichberechtigung zwischen beiden Elternteilen schafft. Die Eltern werden in einen Kampf um das Sorgerecht gezwungen. Anstatt dass vermittelt wird, ziehen beide Parteien sehr oft in den „Krieg“. Die Kinder geraten zwischen die Fronten. Das bedeutet Unverständnis und Stress für die Heranwachsenden. Jede Seite wähnt sich im Recht und niemand ist sich zu schade, den Nachwuchs, den manche Eltern als ihren persönlichen Besitz betrachten, zu manipulieren und aufzuwiegeln. Eine kindgerechte Situation sieht anders aus. Die Gesetzgebung sollte die Eltern zu einem Kompromiss bewegen. Das funktioniert aber nur, wenn sich beide Parteien fair behandelt fühlen.