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(Peter Steffen)

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Aus für anonyme Prepaid-Karten

Luxemburg steigt in den Kampf gegen den Terror ein. Nein, Bomber und ähnliches Kriegszeug wird man nicht an der Seite von Franzosen, Briten, Amerikanern und Russen nach Syrien entsenden. Größenwahnsinn ist definitiv keine luxemburgische Eigenschaft.

Lucien Montebrusco lmontrebrusco@tageblatt.lu

Möglichen Terroristen und Helfern will man die Kommunikation erschweren. Der Ministerrat beschloss gestern, dass Prepaid-Karten nicht mehr verkauft werden dürfen. Wohlgemerkt solche, die man bisher ohne Angabe persönlicher Daten erwerben und nutzen konnte.

Ein richtiger Schritt, meinen wir. Und die Regierung trifft mit einem Schlag gleich mehrere Fliegen. Denn beliebt sind die anonymen SIM-Karten nicht nur bei potenziellen Bombenlegern, sondern auch bei allerlei Kleinkriminellen, die es nicht sonderlich mögen, wenn Polizei und Geheimdienst sie über identifizierbare GSM-Nummern aufspüren können. Ob die Regierungsmaßnahme jedoch wesentlich dazu beitragen wird, unlautere Geschäfte wie den Drogenhandel nachhaltig zu beschädigen, darf bezweifelt werden.

Erfreuen wird sie demnach vor allem die Geheimdienste, deren Arbeit beim Aufspüren möglicher Übeltäter erleichtert wird. Vorausgesetzt, Letztere weichen nicht auf andere, sicherere Kommunikationswege aus. Und dazu reicht es bekanntlich, eine Spielkonsole im Kaufhaus zu erwerben, über die abhörsicher kommuniziert und der nächste Anschlag geplant werden kann. Aber wer behauptet, alle Terroristen seien Intelligenzbestien?

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