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Der schwierige Ausstieg

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Das Gelddrucken der EZB

Wie angekündigt hat Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), die Geldschleusen am Donnerstag noch weiter geöffnet.

Christian Muller cmuller@tageblatt.lu

Offiziell will er die niedrige Inflationsrate bekämpfen. Dabei gibt es kaum noch jemanden in Europa, der eine Deflation befürchtet. Wirtschaftswachstum und Inflationsrate im Euroraum haben sich stabilisiert.

Es wäre ein guter Moment gewesen, um den Ausstieg aus dem nicht-nachhaltigen Gelddrucken anzukündigen. Doch dem sollte nicht so sein.

Das größte Problem beim Gelddrucken ist der Ausstieg. Sobald erste Anzeichen einer Rezession (mit dem Risiko einer steigenden Arbeitslosigkeit) in irgendeinem Euro-Land auftreten, werden schnell neue Forderungen nach noch mehr Gelddrucken laut werden. Keine Regierung will dann für fallende Aktienkurse und höhere Zinsen auf Staatsanleihen plädieren.

Kurzfristig wird der billigere Euro Europas Exporte auf dem Weltmarkt attraktiver machen. Mittelfristig wird der billigere Euro die Energiekosten der Verbraucher in die Höhe treiben. Langfristig wird mehr Geld im System zu allgemein steigenden Preisen führen.

Wie schwierig der Ausstieg wirklich ist, zeigen die aktuellen Debatten in den USA. Die Wirtschaft läuft wieder und dennoch wird eine Normalisierung der Geldpolitik immer wieder aufgeschoben.