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Selbst schuld

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Doping-Mentalität im Sport

Zurzeit ist es die Leichtathletik, davor war es der Radsport, aber mindestens eine Sportart steht immer wegen Dopingproblemen in den Negativschlagzeilen. Ist dies der Fall, ist es auch nicht mehr weit bis zum Generalverdacht, der alle Athleten in den gleichen Topf wirft. Gerecht mag das nicht sein, aber wundern darf man sich ebenfalls nicht.

Chris Schleimer cschleimer@tageblatt.lu

Denn daran hätten die Sportfunktionäre selbst etwas ändern können. Im Tageblatt-Interview erklärt der renommierte deutsche Doping-Experte Perikles Simon nämlich, dass die einzige Chance des Sports gewesen wäre, bei der Einführung des EPO-Tests 10.000 Sportler gleichzeitig zu testen. So wäre man die meisten Doper losgeworden.

Jedoch hat man sich nur einige Bauernopfer ausgesucht und den restlichen Betrügern damit mitgeteilt, dass sie ihre Doping-Praktiken ändern müssten. Mit Erfolg, wie man sehen konnte. Wer weiß, wann das nächste geniale Nachweisverfahren kommt und sich wieder eine ähnliche Chance bieten wird? Und wird der Sport diese dann auch nutzen?

Falls nicht, bleibt irgendwann nichts anderes mehr übrig, als den Anti-Doping-Kampf ganz aufzugeben. Dann tut man besser daran, um Simons Beispiel zu übernehmen, sich „Schlag den Raab“ oder „Germany’s Next Topmodel“ anzusehen.
Olympische Medaillen hätten in dem Fall nämlich einen ähnlichen Stellenwert wie der Sieg bei diesen Fernsehshows.

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