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Das große Scheitern

Das große Scheitern
(dpa)

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Der IWF feiert 70. Jubiläum

Kommenden Sonntag feiert der Internationale Währungsfonds (IWF) sein 70. Jubiliäum. Kaum eine Institution ist so umstritten wie der IWF. Für die einen hat er zur Stabilisierung der internationalen Finanz- und Wirtschaftswelt beigetragen, für die anderen steht er für schwerwiegende Fehler und Destabilisierung.

dsabharwal@tageblatt.lu

Blickt man auf die Geschichte und die aktuellen Reformbestrebungen, wird deutlich, dass der IWF eher durch seine heftigen Fehler als durch seine durchaus positiven Beiträge aufgefallen ist. Die zahlreichen IWF-Programme in Lateinamerika haben viele Länder noch stärker in den Ruin getrieben und ihre Wirtschaftskraft geschwächt.

Die Sanierung der Finanzen, die meist per Rosskur vorangetrieben wurde, hatte oft negative Folgen für die Programmländer. Argentinien gehört zu den prominentesten Beispielen der gescheiterten IWF-Politik. Aber auch in Europa zeigen die Fälle Portugal und Griechenland, wie wenig beim IWF verstanden wurde, Elemente wie Sozialpolitik und Konfliktpotenzial in Reformprogramme einzuberechnen.

Selbst der IWF-Chefökonom Olivier Blanchard formulierte diese Kritik diplomatisch, aber unmissverständlich. Zudem wurde die amerikanische Dominanz des IWF in den neuen Reformen noch nicht gebrochen. Weiterhin liegt die Sperrminorität einzig und allein bei den Amerikanern. Die Institution mit Sitz in Washington könnte jedoch dringend frischen Wind gebrauchen.