Nach der Hinrichtung eines prominenten schiitischen Geistlichen und Regimekritikers in Saudi-Arabien ist der Streit zwischen dem Königreich und dem Iran am Wochenende eskaliert. Es kam zu heftigen Protesten in verschiedenen Ländern. Die wichtigsten Großstädte reagierten, riefen zur Beschwichtigung und zur Deeskalation auf, als bereits alles zu spät war.
dsabharwal@tageblatt.lu
Gestern Abend ließ Riad die Bombe platzen: Teheran müsse alle seine Diplomaten binnen 48 Stunden aus dem Land abziehen. Der Zeitpunkt dieser diplomatischen Eiszeit könnte nicht schlechter sein. Ohne die Kooperation von Saudi-Arabien und dem Iran wird der grausame Bürgerkrieg in Syrien nicht enden. Das Gleiche gilt für die Flüchtlingskrise.
Riad und Teheran gehören zu den wichtigsten Playern im Nahen Osten. Sie treiben die Großen vor sich her und konkurrieren mit allen Mitteln. Bislang war die militärische Gewalt nie direkt aufeinander gerichtet. Man finanzierte lediglich die Waffen der Stellvertreter. Bleibt zu hoffen, dass die ohnehin gewaltsame Beziehung nicht in einer direkten militärischen Konfrontation endet.
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