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Ordinäre Liebe

Ordinäre Liebe
(Tania Feller)

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Das Wort zum Valentinstag

Der Valentinstag ist ein Brauch mit Tradition. Der Mann schenkt seiner Frau Blumen, Schmuck, Pralinen und lädt sie zum Essen ein. Im Gegenzug schenkt die Frau dem Mann ihre Liebe und alles, was damit zusammenhängt.

Der Mann unterstützt mit seiner Gabe den lokalen Handel. Die Frau bekräftigt mit ihrer Gegengabe ihre Bereitschaft, einem bestimmten Rollenbild gerecht zu werden.

So weit, so gut.

Wie der nationale Jugendbericht der Uni Luxemburg zeigt, sind aber immer weniger Jugendliche bereit, die stereotypen Rollenbilder zu reproduzieren. Dies gilt umso mehr für Menschen mit einem höheren Bildungsniveau.

Zwar sind Heirat und Familiengründung nach wie vor ein Thema, doch die Entscheidung, diesen Lebensstil zu wählen, fällt bei vielen jungen Menschen fünf bis zehn Jahre später als noch vor 35 Jahren. Neben Gründen der Selbstverwirklichung sind auch finanzielle Motive für diese Entwicklung ausschlaggebend. Kaum ein Paar, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, kann es sich noch leisten, dass nur einer der Partner arbeiten geht und den anderen „mitversorgt“. Mit Kindern geht das schon gar nicht.

Diese Tatsache als unerwünschte Nebenwirkung der Emanzipation zu deuten, wäre falsch. Eher liegt es daran, dass die Löhne proportional gesunken und die Lebens- und insbesondere die Wohnkosten ins Unermessliche gestiegen sind. Sehr romantisch ist das nicht.