Alle in der zentralen Aufnahmestelle im saarländischen Lebach angekommenen Flüchtlinge sind registriert und erkennungsdienstlich erfasst. Die Rückstände aus den vergangenen Monaten seinen abgearbeitet, berichtete das Innenministerium am Freitag in Saarbrücken.
Dies bedeute auch, dass jeder in Lebach ankommende Flüchtling innerhalb von 24 Stunden einen Asylantrag stellen könne. Das seit Ende Februar arbeitende «Ankunftszentrum», in dem Mitarbeiter von Land und Bund zusammenarbeiten, habe damit seinen ersten Erfolg erzielt.
Bis Ende Juni sollen insgesamt 24 «Ankunftszentren» bundesweit ihre Arbeit aufnehmen. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg sind 14 davon inzwischen installiert. Ziel ist es, bis Jahresende mehrere hunderttausend Asylanträge abzuarbeiten, die sich angestaut haben. Hinzu würden Anträge von schätzungsweise 300.000 bis 400.000 Menschen erwartet, die bis Ende 2015 eingereist, aber noch keinen Asylantrag gestellt hätten, erklärte die Behörde auf Anfrage.
90 Prozent positiv entschieden
In Lebach wurden zwischen Januar und März den Angaben zufolge 4.591 Asylanträge entgegengenommen und 5.028 Entscheidungen getroffen. Nach Angaben des Innenministeriums handelt es sich bei der Differenz um Altfälle aus dem vergangen Jahr. Rund 90 Prozent der Anträge seien nach Angaben des BAMF positiv beschieden worden. Neu dort ankommende Flüchtlinge müssten im Schnitt etwa zwei Wochen auf eine Entscheidung warten, in Altfällen dauere es durchschnittlich ein halbes Jahr.
In der Aufnahmestelle Lebach leben derzeit den Angaben zufolge rund 800 Flüchtlinge. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise waren im Spätherbst dort bis zu 4.000 Menschen – teils in zusätzlich errichteten Hallen – untergebracht. Diese und zwischenzeitlich gebaute Holzhäuser stehen momentan leer.
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