Die «Solar Impulse» hatte ihre Weltumrundung am 9. März in Abu Dhabi begonnen und legte bislang gut die Hälfte der Gesamtstrecke von 35.000 Kilometern zurück. Auf den Flügeln befinden sich 17.000 Solarzellen. Das Flugzeug wiegt 2,3 Tonnen. Als Piloten wechseln sich der Schweizer André Borschberg und sein Partner Bertrand Piccard ab.
«Solar Impulse 2» (Si2) stand bei den nächtlichen Vorbereitungen schon auf dem Rollfeld, als die Crew das Experimentalflugzeug aus Karbonfasern wieder in den Hangar rollen musste. Dort traf das Team um die Schweizer Piloten Bertrand Piccard (58) und André Borschberg (63) die letzten Vorbereitungen. Am Ende flauten der Wind ab, das Kontrollzentrum in Monaco gab grünes Licht für den Start.
Drei Tage Flug
Für die neunte Etappe auf der geplanten Erdumrundung sind 62 Flugstunden angesetzt. Nach dem Non-Stop-Flug mit Piccard am Steuer soll «Solar Impulse 2» am Wochenende im nordkalifornischen Mountain View landen. Er freue sich auf den fast dreitägigen Flug über den Pazifik, sagte Piccard kurz vor dem Start. Er sei nicht nervös, sondern sehr zuversichtlich. Auf dem Rollfeld nahm der dreifache Vater von seiner Frau Michele Abschied.
In dem engen Cockpit wird Piccard höchstens 20 Minuten am Stück schlafen. Sein Kollege Borschberg hatte im vorigen Juli auf dem Flug von Japan nach Hawaii fünf Tage und Nächte allein in dem Flieger verbracht. Bei dem Rekordflug twitterte der Pilot mal über traumhafte Sonnenuntergänge, mal über Müdigkeit und die Sorge, einen Weg durch gefährliche Kaltfronten zu finden. Mit fast 8300 Kilometern war es die weiteste Distanz, die ein Solarflugzeug je absolvierte.
Zurück nach Abu Dhabi
«Solar Impulse 2» war im März 2015 im Golfemirat Abu Dhabi gestartet und über Indien und China nach Hawaii geflogen. Wegen beschädigter Batterien musste das Team auf der Pazifikinsel eine neunmonatige Pause einlegen. Die einsitzige Karbonfaser-Maschine hat eine Spannweite von 72 Metern. Mehr als 17 000 Solarzellen auf den Tragflächen liefern die Energie für die vier Elektromotoren.
Seit voriger Woche stand der Solarflieger bei einem günstigen Wetterfenster für den Weiterflug bereit. Nach Kalifornien soll es noch zwei Landungen in den USA geben, bevor es dann nach Europa und wieder zurück nach Abu Dhabi geht. Der Flug hängt allerdings extrem von den Wetterbedingungen ab. Mit der Weltumrundung sollen die Möglichkeiten der umweltfreundlichen Solarkraft aufgezeigt werden.
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