Am Mittwochnachmittag beschlossen, am Mittwochabend begonnen: Mit einem kurzfristig angekündigtem Streik für heute Donnerstag haben die belgischen Gewerkschaften CGSP Cheminots und CSC Transcom viele Leute überrascht. Besonders Wallonien ist stark von dem Streik betroffen. Auf den großen Linien gehen fast keine Züge.
Luxemburg mit seinen vielen belgischen Pendlern bleibt ebenfalls nicht verschont. Wie die Eisenbahngesellschaft CFL mitteilt sollen die Strecken Luxemburg-Kleinbettingen-Arlon und Luxemburg-Lüttich auf den luxemburgischen Streckenabschnitt aufrecht erhalten werden. Pendler können dann wenigstens ab Kleinbettingen oder Ulflingen per Zug nach Luxemburg gelangen. Verspätungen sind auf Grund der internationalen Anbindung möglich.
Die internationalen EC-Züge nach Belgien hingegen fahren nicht.
Der Streik wird von vielen Seiten kritisiert. Der Verband der belgischen Pendler sieht sich laut Le Soir das Messer an den Hals gesetzt. Die Gewerkschaften würden sich nicht an die Abmachungen halten, die mit der belgischen Zuggesellschaft SNCB abgeschlossen worden seien. Hier sind 10 Tage Vorankündigung für einen Streik vorgesehen.
Ausgleichszeiten
Der Streit zwischen Gewerkschaften und SNCB-Direktion sei intern, dennoch würden die Kunden mit einbezogen.
Auch der belgische Studentenverband UNEFOC kritisiert den Streik. In Belgien beginnen am Donnerstag eine ganze Reihe Examen. Es sei unverantwortlich am Tag vor Beginn der Examensperiode kurzfristig einen Streik auszurufen.
Mit ihrer Aktion wollen die Gewerkschaften dagegen protestieren, dass die Bahn-Direktion aus Produktivitätsgründen die Ausgleichzeiten der Eisenbahner kürzen will.
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