Im Osten der Hauptstadt Caracas gingen Unterstützer der Opposition, im Zentrum die Regierungsanhänger auf die Straße. Ein großes Polizeiaufgebot sollte dafür sorgen, die beiden Demonstrationszüge voneinander zu trennen. Im Osten, der Hochburg der Opposition, versammelten sich seit dem Morgen die Maduro-Gegner. Sie trugen venezolanische Fahnen und Plakate mit Slogans wie «Wechsel» oder «Referendum jetzt».
Im Zentrum marschierten mit ihren roten Hemden und Kappen die «Chavistas» – so genannt nach Maduros Vorgänger Hugo Chávez, der von 1999 bis zu seinem Tod 2013 Staatspräsident war. Der Sozialist Maduro kämpft infolge des gesunkenen Ölpreises mit einer Wirtschaftskrise, die begleitet wird von massiver Inflation, schweren Versorgungsengpässen und einem besorgniserregenden Anstieg der Kriminalität. Wegen der Krise schwindet in der Bevölkerung der Rückhalt für die seit 17 Jahren regierenden Sozialisten.
Die Opposition hatte im Mai weit mehr als die für die derzeitige Etappe zur Erzwingung eines Referendums erforderlichen 200.000 Unterschriften eingereicht – nämlich 1,8 Millionen. Die nationale Wahlkommission gab Mitte August einen Zeitplan heraus, der die Abhaltung eines Volksentscheids über die Absetzung Maduros bis 2017 verzögern könnte.
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