Pünktlich zur Rentree gab es gestern die neuen Zahlen für das Studienjahr 2015/2016 aus dem „Ministere de l’Enseignement supérieur et à la Recherche“. Daraus ist ersichtlich, was der Staat sich die höhere Bildung kosten lässt und was gerade so die «Renner» unter den gewählten Fächern sind. Rund 2.000 Anträge wurden abgelehnt.
Studienbeihilfen
Mit dem in 2014 verabschiedeten Gesetz haben sich die finanziellen Unterstützungen für Studenten aus Luxemburg und für die Kinder von Grenzgänger geändert. Während sich die Unterstützung früher in zwei Teile gliederte, Stipendium und Kredit zu fast gleichen Teilen, gibt es heute verschiedene Arten. Das Stipendium ist wie vorher ebenfalls nicht zurückzuzahlen und gliedert sich in Basis-, Mobilitäts-, Sozial- und Familienstipendium. Hinzu kommt der zurückzuzahlende Kredit über 3.250 Euro pro Semester.
Vorweg: Die Zahl der Studierenden ist insgesamt gestiegen, an der Uni.lu ist sie aber im Vergleich zum Studienjahr 2014/2015 leicht gesunken.
Beliebteste Fächer an der uni.lu sind Wirtschaft, den zweiten Platz teilen sich Jura und „Education“ gefolgt vom Studiengang „Lettre et Langue“.
Interessant ist auch die Verteilung Frauen/Männer pro Studiengang. Die Ärztewelt scheint sich immer mehr zu einer weiblichen Domäne zu entwickeln. Von 1.133 eingeschriebenen Studenten, die finanzielle Beihilfen bekommen und an einer Universität im Ausland Medizin studieren, sind 731 weiblich und nur 402 männlich.
Auch bleibt das Erziehungswesen fest in weiblicher Hand. Von 1.411 Studenten dieses Fachbereichs stellen die Frauen mit 1.071 vor 340 Männern den weitaus größten Teil.
Festzuhalten bleibt auch: Die in den letzten Jahren immer wieder auf den Weg gebrachten Offensiven, Frauen für technische Berufe zu begeistern, haben offenbar nicht gefruchtet. Das zeigen die Zahlen zum Semester 2015/2016.
859 Männer studieren Ingenieurwesen, nur 184 Frauen tummeln sich dazwischen. Bei den Informatikern ist die Verteilung ähnlich. 526 Männer studieren dieses Fach derzeit und nur 74 Frauen konnten sich dafür entscheiden.
Ungeschlagene „Lieblings-Uni“ ist für die im Land lebenden Studenten die Uni.lu. Geht es ins Ausland, ist bei der gleichen Gruppe die Uni Brüssel der absolute Liebling gleich gefolgt von Liège. In Frankreich hat die Universität Straßburg die meiste Anziehungskraft für in Luxemburg lebende Studenten und in Deutschland die Universität Trier. Saarbrücken kommt immerhin auf 204 im Studienjahr 2015/2016 eingeschriebene und vom Staat unterstützte Studenten.
Zur finanziellen Situation: 279 Millionen Euro Stipendien und Kredite bringt der Staat im Studienjahr 2015/2016 für Studenten auf. Dabei ist sowohl der Betrag für die nicht rückzahlpflichtigen Stipendien um rund fünf Millionen gestiegen, als auch der für die Vergabe von Krediten um knapp 6 Millionen auf 182,8 Millionen Euro. Insgesamt weist der Staat aktuell 447,1 Millionen Euro an vergebenen Krediten aus. Das sind laufende und neue Kredite.
Von Krediten und Stipendien profitieren für das Studienjahr 2015/2016 insgesamt 26.156 Studenten, von denen knapp 17.000 im Land leben. Knapp 10.000 Studenten sind Kinder von Grenzgängern. Größter Nutznießer der nichtrückzahlpflichtigen Stipendien sind Studenten aus Luxemburg mit 54 Prozent gefolgt von im Land lebenden portugiesisch-stämmigen Studenten mit 6,4 Prozent.
Unter den Grenzgängern profitieren an erster Stelle aus Frankreich stammende Studenten mit 11,4 Prozent von den Stipendien, danach aus Belgien stammende Studenten mit 4,9 Prozent. Luxemburger Grenzgänger profitieren nur zu 0,8 Prozent von den Stipendien.
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