Bisher ist die Initiative der Universität Luxemburg und der Association de Soutien aux Travailleurs Immigrés (Asti), die im Rahmen der Projektsparte „mateneen“ des „Œuvre National de Secours Grande Duchesse Charlotte“ finanziell gefördert wird, nur Insidern ein Begriff. Damit das nicht so bleibt, sondern so viele Menschen wie möglich erreicht, habe man sich Anfang Dezember entschlossen, das Projekt im Zusammenhang des Vorhabens „L’interaction mobile au service de l’integration (iMi)/Mobile Interaction for Refugee Integration (MiRi)“ der Uni.lu und der Asti der breiten Öffentlichkeit vorzustellen, so Professor Charles Max, von dem „Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust“ gegenüber dem Tageblatt auf Nachfrage. Darüber hinaus wollen die Akteure den „interkulturellen Dialog“ zwischen Neuankömmlingen und Einheimischen fördern, erklärt Professor Max weiter.
Das Portal youarewelcome.lu gliedert sich in mehreren Teilen, wo Asylbewerber und Menschen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus benötigte Informationen in Englisch, Farsi (Persisch) und Arabisch gebündelt vorfinden. Darunter sind Hinweise zu den Asyl-Prozeduren in Luxemburg; eine Liste mit Hilfsorganisationen, oder aber auch Kontaktadressen von Organisationen, welche Sprachkurse hierzulande anbieten, oder eine Erfahrungssammlung aus erster Hand in der Sparte „Häufig gestellte Fragen/Frequently asked questions (FAQ)“.
Auf einem Blick
„Solche Informationen“, sagt Professor Charles Max, „findet man in dieser gebündelter Form nicht im Netz wieder. Bei den entsprechenden Stellen auf staatlicher Seite muss man sehr gut Französisch beherrschen und einen langen Atem haben, bis man auf eine Internetseite auf Englisch mit relevanten Infos stößt.“ Menschen aus dem syrischen Kulturkreis haben meist an den dortigen Universitäten Englisch als Fremdsprache gelernt. Vor dem Ausbruch des Krieges sei dort auch Französisch unterrichtet worden, jedoch beherrschen es nur wenige Syrer, die nach Luxemburg kommen, so Professor Max.
Bei „youarewellcome.lu“ ist das anders: Es geht darum die Hauptinformationen vereinfacht und übersichtlich zu liefern. So erfahren u. a. Menschen, welche in Luxemburg Asyl beantragen wollen, in einem kurzen Video mit entsprechender Grafik, wann und wo sie sich melden können, wann eine Prozedur eröffnet wird, welche Papiere werden benötigt und ab wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei. Gleichzeitig wird zu jedem bereitgestellten Themenkomplex auch der Verweis auf die Quellen wie beispielsweise „guichet.lu“ geliefert.
«Hellauf begeistert»
Neben Englisch ist die Seite auch auf Arabisch oder Farsi abrufbar. Stöbert man in der Englisch-Version in der Sparte „FAQ“, so finden sich teilweise auch Antworten in arabischer Schrift. „Hier schreiben unsere arabischen Muttersprachler-Studenten, Freiwillige oder die Asylbewerber und Menschen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus selbst“, erklärt der Wissenschaftler. Letztere nahmen neben den Wissenschaftlern und den Vertretern der Hilfsorganisationen an der Entwicklung der Plattform teil: „Als sie fertig war und wir sie ihnen präsentierten, waren sie hellauf begeistert“, berichtet Professor Max.
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