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Nasa-Marsrover forschen trotz Zipperlein weiter

Nasa-Marsrover forschen trotz Zipperlein weiter
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Die europäische Weltraumorganisation Esa hat mit der Bruchlandung der Sonde "Schiaparelli" auf dem Mars in diesem Jahr einen Rückschlag hinnehmen müssen. US-Counterpart Nasa hat dort gleich mehrere Sonden und Rover im Einsatz - aber auch die laufen nicht mehr ganz rund.

So hoch wie nie strebt der Rover «Curiosity» derzeit auf dem Mars. Langsam, aber kontinuierlich klettert der Roboter den Berg Mount Sharp hinauf und untersucht ihn währenddessen mit seinen zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten. Auch sein Vorgänger «Opportunity» strebt neue Ziele an und rollt in eine etwa 200 Meter lange Schlucht, die laut US-Raumfahrtbehörde Nasa noch nie zuvor ein Mars-Rover von innen gesehen hat.

Dabei wäre die Mars-Zeit von «Curiosity» (auf Deutsch: Neugier) und «Opportunity» (Gelegenheit) eigentlich längst abgelaufen. Die «Curiosity»-Mission war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt. Der Zeitpunkt verstrich vor zwei Jahren – und gerade erst wurde um weitere zwei Jahre verlängert. «Opportunity» läuft sogar schon zwölf Jahre länger als seine ursprünglich auf drei Monate angelegte Mission. Und wurde ebenfalls gerade um zwei weitere Jahre verlängert. Zwar machte die baugleiche Schwester «Spirit» vor rund fünf Jahren schlapp – aber «Opportunity» und «Curiosity» rollen und rollen und rollen. Zudem umkreisen drei Nasa-Sonden den Roten Planeten.

Rückschlag für die Europäer

Das klingt nach Erfolg – vor allem im Vergleich zu den Mars-Bemühungen anderer Länder. Die europäische Weltraumorganisation Esa hatte mit der Bruchlandung der Sonde «Schiaparelli» im Oktober einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Immerhin wurde ein Forschungssatellit in die Umlaufbahn des Mars gebracht. Und es laufen Planungen, 2020 einen Rover auf den Roten Planeten zu schicken.

Ob der dann dort auf die immer noch umherrollenden Nasa-Rover «Curiosity» und «Opportunity» treffen wird? Theoretisch möglich, aber keineswegs sicher, denn beide sind nicht mehr so richtig fit. «Curiosity» gibt sich zwar gerne taff per Kurznachrichtendienst Twitter: «Wetter-Vorhersage für den Mars: Globaler Staubsturm steht an», hieß es dort jüngst. «Ich werde es schon überstehen.» Aber der Rover musste in den vergangenen Jahren immer wieder vorübergehend in den Ruhezustand geschaltet werden, um kleinere Computerstörungen zu beheben.

Probleme mit Speicherkapazität

Außerdem bereiten vor allem die Räder Sorgen. An den sechs Aluminiumreifen von «Curiosity» haben Wissenschaftler schon 2013 Risse und Löcher entdeckt. «Wir inspizieren und beobachten den Zustand der Räder sorgfältig», sagte Nasa-Wissenschaftler Steve Lee. Bislang sei man noch hoffnungsvoll, dass der Zustand ausreiche, um den Mount Sharp zu erklimmen.

«Opportunity» wird derweil alt – und vergesslich. Seit 2014 hat der Rover, der auf dem Mars schon mehr als einen Marathon zurückgelegt hat, immer wieder Probleme mit seinen Speicherkapazitäten. Zudem will eines der Räder nicht mehr richtig, weswegen die Nasa den Rover rückwärts fahren lässt. Und auch der Roboterarm ist nur noch eingeschränkt bewegungsfähig. Aber: «Für sein Alter ist er in wirklich bemerkenswertem Zustand», betont Nasa-Manager John Callas immer wieder. «Jeder weitere Tag ist ein Geschenk.»

Die nächste Generation der Rover steht schon in den Startlöchern. 2020 soll «Curiosity 2.0» zum Roten Planeten starten – mit insgesamt sieben Forschungsgeräten, darunter ein UV-Laser und ein Sauerstoff-Produktionsgerät. «Zuvor nie dagewesene wissenschaftliche Untersuchungen» sollen so möglich sein, kündigt die Nasa an.