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Terror in Berlin? Zwölf Tote auf Weihnachtsmarkt!

Terror in Berlin? Zwölf Tote auf Weihnachtsmarkt!
(Arcangelo Nashmi/dpa)

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In Berlin ist ein Unbekannter am Montagabend mit einem polnischen Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt gefahren und hat mindestens zwölf Menschen getötet. 48 wurden verletzt.

Der dunkle Lastwagen, der scheinbar bereits in Polen gestohlen wurde, fuhr laut Polizei gegen 20 Uhr auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern mit hoher Geschwindigkeit über den Markt und zerstörte dabei mehrere Buden. In der Nacht zum Dienstag verhärtete sich der Verdacht auf einen terroristischen Anschlag mit islamistischem Hintergrund.

Im Tiergarten festgenommen

Ein Tatverdächtiger wurde nahe der Siegessäule im Tiergarten festgenommen. Es sei vermutlich der Fahrer, sagte ein Polizeisprecher. Ein Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, verstarb demnach vor Ort. Ob der Vorfall einen terroristischen Hintergrund hat, war zunächst offen. Die Polizei bat Anwohner, zuhause zu bleiben.

Es gebe ein «verheerendes Bild vor Ort», sagte ein Polizeisprecher. Umstehende berichteten dpa-Reportern, dass der Lkw Dutzende Menschen überfahren habe. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen. Das teilte der deutsche Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Gegen Mitternacht noch 20 Verletzte im Krankenhaus

Der an der Vorderseite stark demolierte Lastwagen kam am Rande der Budapester Straße zum Stehen. Der Fahrer war zunächst Richtung Zoo geflüchtet.

Dutzende Rettungswagen und viele Polizeiwagen waren vor Ort. Das Gelände wurde abgesperrt, Passanten wurden nur noch vom Weihnachtsmarkt herunter gelassen. Laut Feuerwehrsprecher Gerling trafen die ersten Notrufe um 20.07 Uhr ein. Gegen Mitternacht befanden sich demnach 20 Personen in Krankenhäusern. Rund 30 Menschen seien leichter oder seelisch verletzt.

Polnische Spedition: «Fahrer nicht mehr zu erreichen»

Der Lastwagen gehörte einer polnischen Spedition, wie deren Eigentümer Ariel Zurawski in einem Telefonat dem polnischen Sender TVN 24 sagte. Der Fahrer sei seit etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen gewesen. Es handele sich um seinen Cousin, er könne seine Hand für ihn ins Feuer legen, dass er kein Attentäter sei. «Es kann einfach nicht mein Fahrer gewesen sein», sagte Zurawski zu dem Vorfall. «Ihm muss etwas angetan worden sein», mutmaßte er. «Ich stehe so unter Schock.»

Der Lastwagen hatte Stahlkonstruktionen nach Berlin transportiert, berichtete Zurawski. Wegen einer Verzögerung habe der Fahrer bis zum Dienstag warten müssen und den Lastwagenwagen in Berlin geparkt.

Nach Worten von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) war die Situation am Abend unter Kontrolle. Der Regierungschef reagierte geschockt. «Was wir hier sehen, ist dramatisch», sagte Müller auf dem Breitscheidplatz. Seine Gedanken seien bei den Familien, die Tote oder Verletzte zu beklagen hätten.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich bestürzt. «Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann», teilte ihr Regierungssprecher Steffen Seibert mit.

Erinnerungen an Nizza

Der Bundespräsident unseres Nachbarlandes, Joachim Gauck äußerte sich ebenfalls betroffen. «Das ist ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt», teilte Gauck mit. Ähnlich äußerten sich Frankreichs Präsident François Hollande, Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Frankreich erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen auf seinen Weihnachtsmärkten.

Bei einem Anschlag im Juli in Nizza waren 86 Menschen ums Leben gekommen, als ein Terrorist mit einem Lastwagen über die Uferpromenade der Mittelmeermetropole fuhr. Für den Anschlag hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Verantwortung übernommen.

Luxemburger in Berlin

Ob sich unter den Opfern auch Menschen aus dem Großherzogtum befinden, dazu gab es in der Nacht zu Dienstag noch keine Informationen.

Vom Facebook Safety Check, der im Rahmen des Dramas ausgelöst wurde, haben jedoch zahlreiche Luxemburger, die sich derzeit in der deutschen Hauptstadt befinden, Gebrauch gemacht, um Freunden und Familien über das soziale Netzwerk zu informieren, dass sie in Sicherheit sind.

Darunter auch die Schauspielerin und Moderatorin Désirée Nosbusch und der Schauspieler und Schriftsteller Luc Spada, die derzeit in Berlin sind.