Er traf am Montag in Honolulu ein und wollte am Dienstag gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama der Opfer des japanischen Überraschungsangriffs auf die US-Pazifikflotte im Zweiten Weltkrieg gedenken. «Wir dürfen den Schrecken des Krieges niemals mehr wiederholen», sagte Abe vor seinem Abflug. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein japanischer Regierungschef Pearl Harbor besucht. Abe sagte in Tokio vor Journalisten, er wolle gemeinsam mit Obama «den Wert der Versöhnung» zum Ausdruck bringen.
Eine Entschuldigung für den Angriff auf Pearl Harbor hatte Japans Regierung allerdings im Vorfeld ausgeschlossen. Abe und Obama wollten am Dienstag bei ihrem Besuch von Pearl Harbor auch das Mahnmal für die 1177 US-Soldaten aufsuchen, die während des Angriffs auf der «USS Arizona» getötet worden waren. Ein Boot sollte die beiden Politiker dorthin bringen. Insgesamt starben bei dem Angriff vor 75 Jahren etwa 2400 Menschen. Abe besuchte am Montag bereits gemeinsam mit seiner Verteidigungsministerin Tomomi Inada unter anderem einen japanischen Friedhof und den Nationalen Gedenkfriedhof in Honolulu.
An beiden Orten legte er einen Kranz nieder. Sein Besuch auf Hawaii, dem Geburtsstaat Obamas, sollte zwei Tage dauern. Japan hatte am 7. Dezember 1941 die in Pearl Harbor vor Anker liegende US-Pazifikflotte angegriffen und damit den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Ohne vorherige Kriegserklärung bombardierte die japanische Luftwaffe unter General Isoroku Yamamoto die US-Kriegsschiffe. Acht Schlachtschiffe wurden versenkt oder stark beschädigt.
Die Offensive dauerte nur zwei Stunden, außer den 2403 getöteten US-Soldaten wurden mehr als 1100 weitere verletzt. Einen Tag später erklärten die USA Japan den Krieg. Wenig später erklärten wiederum Deutschland und Italien als Japans Verbündete den USA den Krieg. Im Mai hatte Obama in Hiroshima der Opfer des dortigen US-Atombombenabwurfs am Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Auch von Obama hatte es damals keine Entschuldigung für den Angriff gegeben.
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