Geht man im Winter in Neu-Delhi aus dem Haus, ist das manchmal unheimlich. Am Morgen liegt oft dichter Nebel über der Hauptstadt des Landes Indien. Das sieht nicht nur komisch aus, sondern ist auch ungesund. Denn der Nebel ist extrem verschmutzt. Dazu sagt man Smog.
Smog besteht zum Beispiel aus Feinstaub, aber auch aus anderen gefährlichen Stoffen. Feinstaub sind Staubkörner, die so klein sind, dass man sie nur mit Spezial-Filtern aufhalten kann. Wenn man sich einen Schal vor den Mund hält, atmet man sie trotzdem ein. Sie gelangen zum Beispiel in die Lunge und ins Blut. Ein bisschen Feinstaub hält ein Mensch aus. Wird es aber zu viel, kann er davon krank werden. In Neu-Delhi gibt es davon an vielen Tagen, vor allem im Winter, besonders viel.
Feinstaub kommt zum Beispiel aus Autos, Fabriken oder Kraftwerken. «In Ländern wie Indien, China und der Mongolei wird der Smog vor allem dadurch verursacht, dass dort im Winter zum Heizen und auch zum Kochen Stoffe wie Kohle verbrannt werden», sagt der Experte Andreas Hofzumahaus. «Diese Stoffe setzen bei der Verbrennung hohe Schadstoffmengen frei.»
«Wir nehmen das sehr ernst»
Auch in Deutschland haben wir Feinstaub, vor allem in großen Städten. Diese Stoffe stammen von Abgasen von Autos, aber auch aus Holzöfen. Der Feinstaub bei uns ist aber bei Weitem nicht so arg wie in Indiens Großstädten. «In Deutschland wurde eine Menge für eine bessere Luft getan und einiges erreicht», sagt der Experte Marcel Langner vom Umweltbundesamt. «Allerdings ist die Situation immer noch nicht so, dass man zufrieden sein könnte. Man muss auch noch etwas tun.»
In Indien ist die Situation viel schlimmer. Deshalb tragen immer mehr Inder Schutzmasken vor Mund und Nase. Die Stadt Neu-Delhi hat jetzt auch einen Notfallplan erarbeitet, was sie bei besonders schlimmer Luft machen will. Im Notfall muss zum Beispiel ein besonders dreckiges Kraftwerk abgeschaltet werden. Auch Lastwagen dürfen nicht mehr in die Stadt fahren. Wenn es ganz schlimm ist, müssen die Schulen schließen und die Kinder zu Hause bleiben.
Es gibt auch eine deutsche Schule in Neu-Delhi. Dort gehen viele Kinder aus Deutschland zur Schule. Sie leben in Indien, weil ihre Eltern dort arbeiten. Viele Eltern machen sich wegen der schlechten Luft Sorgen um ihre Kinder, erzählt Procolino Antacido. Er ist der Schulleiter. «Wir nehmen das sehr ernst», sagt er. Deshalb hat die Deutsche Schule besondere Luftfilter einbauen lassen. Die saugen die dreckige Luft von draußen ein, säubern sie und blasen sie dann in die Klassenräume. «Das funktioniert sehr gut», sagt der Schulleiter.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können