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Im 21. Jahrhundert angekommen

Im 21. Jahrhundert angekommen
(Faussems)

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Neues Scheidungsrecht

Keine Schuldfrage mehr, dafür die Einführung des Zerrüttungsprinzips: Das neue Scheidungsrecht, das zurzeit auf prozeduralem Wege ist, stellt eine der wichtigen familienpolitischen, ja gesellschaftspolitischen Reformen der Regierung dar.

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Wenn das Gesetz verabschiedet ist, wird es nicht mehr bzw. viel weniger zu aufwendigen, nerven-, zeit- und geldraubenden Prozessen kommen, die besonders in Fällen, in denen die Partner auch Eltern sind, unappetitliche Nebenaspekte haben können.

Die Reform nimmt den Prozeduren auch eine überholte moralische Vorgabe: Die entsprechenden Texte entstanden zu religiös geprägten Zeiten, als die Ehe quasi als alternativlos für Beziehungen und die Scheidung als Sünde betrachtet wurde.

Vieles wurde so geregelt, dass eine Scheidung zumindest mit einer Reihe von unnötigen Schikanen verbunden war.
Jetzt sollen die Prozeduren schneller werden, was nicht bedeutet, dass der Wert der Ehe dadurch geringer wird.
Im Gegenteil: Wer trotz erleichterter Scheidungsprozeduren zweisam durchs Leben geht, der meint es wohl ernst. Ernster jedenfalls als ein Paar, das aus reiner Konvention verheiratet bleibt.

rschneider@tageblatt.lu