Mit etwas Glück könne der Gang aufs Parkett bereits gegen Ende dieses Jahres stattfinden, berichtete das «Handelsblatt» am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Insider. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, Infrastruktur wie die Buchhaltung oder die Rechtsabteilung aus dem Konzern zurück in die Tochter zu holen. Die Deutsche Bank war für eine Stellungnahme am Abend zunächst nicht zu erreichen.
Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte Anfang des Monats verkündet, den konzerneigenen Vermögensverwalter Deutsche Asset Management – bei Publikumsfonds bekannt unter DWS Investments – zu einem kleinen Teil an die Börse zu bringen. Die Mehrheit des zuverlässigen Ertragsbringers soll aber bei der Deutschen Bank verbleiben. Offiziell geplant ist, den Börsengang innerhalb von zwei Jahren über die Bühne zu bringen.
Komplette Registrierung in Luxemburg?
Die Vermögensverwaltung bekomme nicht die Beachtung, die sie verdiene, hatte Cryan den Schritt vor Analysten begründet. Die Einnahmen aus dem Börsengang seien eher ein Nebeneffekt. Die Deutsche Bank beschafft sich gerade über eine Kapitalerhöhung 8 Milliarden Euro. Mit dem Geld wird die durch teure Rechtsstreitigkeiten angegriffene Kapitalbasis gestärkt. All das ist Teil von Cryans Plan, die Deutsche Bank wieder nach vorne zu bringen. Er hat auch den Verkauf der Tochter Postbank abgeblasen und stellt das Investmentbanking neu auf.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters von Ende Januar könnte die Sparte komplett in Luxemburg registriert werden, ehe eine Minderheitsbeteiligung an die Börse gebracht wird. Eine komplette Registrierung der Vermögensverwaltungssparte in Luxemburg sei für die Deutsche Bank „regulatorisch und steuerlich attraktiv“, sagte ein Insider gegenüber Reuters. „Da gibt es eine Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten, die über das hinausgehen, was man in Deutschland tun kann.“
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