In Deutschland lebt es sich günstiger als in den meisten Nachbarstaaten. «Lediglich in Polen und der Tschechischen Republik waren die Lebenshaltungskosten niedriger», teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Insgesamt lag das Preisniveau in Deutschland für die privaten Konsumausgaben – von Lebensmitteln bis zu Wohnungsmieten – im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent über dem Schnitt der Europäischen Union.
Bei den direkten Nachbarn Deutschlands, Österreich (+6,6 Prozent), Frankreich (+8,1), Belgien (+9,1), den Niederlanden (+10,6) fällt die Differenz zum europäischen Durchschnitt teils viel deutlicher aus.
Luxemburg ist nicht das teuerste Pflaster
Luxemburg liegt dabei noch höher über dem EU-Durchschnitt als die bereits erwähnten Länder. Hierzulande ist das Leben demnach 23,7 Prozent teurer. Damit ist Luxemburg jedoch nicht Spitzenreiter. Noch teurer als hierzulande ist das Leben beispielsweise in Dänemark (38,7 Prozent über dem EU-Durchschnitt).
Experten begründen das billigere Leben in Deutschland unter anderem mit den vergleichsweise niedrigen Lebensmittelpreisen. «Der Wettbewerb ist bei uns wegen der frühen Verbreitung der Discounter besonders groß, weshalb die Preise nicht so stark gestiegen sind», sagte Ökonom Salomon Fiedler vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). «Hinzu kommt, dass die indirekten Steuern hier vergleichsweise niedrig sind, von der Mehrwert- bis zur Alkoholsteuer.»
Osteuropa ist deutlich billiger
In Deutschland beträgt der Mehrwertsteuersatz in der Regel 19 Prozent und bei ausgewählten Produkten – etwa Lebensmitteln – sogar nur sieben Prozent. Beim nördlichen Nachbarn Dänemark gilt hingegen ein einheitlicher Satz von 25 Prozent.
In osteuropäischen Ländern liegen die Preise dagegen mitunter drastisch unter dem EU-Schnitt. In Polen sind es etwa 47,1 Prozent, in Tschechien 34,5 Prozent. Teuerstes Pflaster bei den europäischen Staaten außerhalb der EU ist die Schweiz. Hier mussten die Verbraucher für den Erwerb eines repräsentativen Warenkorbs 61,5 Prozent mehr bezahlen als im EU-Schnitt.
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