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ArcelorMittal kauft zu

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Ein Konsortium rund um den ArcelorMittal wird Europas größtes Stahlwerk Ilva in Italien kaufen. Ein bindendes Abkommen ist unterzeichnet, so der Konzern.

Bereits vor rund zwei Wochen berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass der Stahlhersteller ArcelorMittal und die Industriegruppe Marcegaglia einem Insider zufolge die Ausschreibung für Europas größtes Stahlwerk Ilva in Italien gewonnen hätte. Das Angebot habe bei knapp unter zwei Milliarden Euro gelegen, sagte der mit der Sache Vertraute damals.

Nun wurde ein bindendes Abkommen unterzeichnet, berichtet ArcelorMittal in einer Pressemeldung. Dabei verspricht das Konsortium neue Investitionen in Milliardenhöhe für den Standort im Süden Italiens. Bis zum Ende des Monats sollen die Details geklärt sein.

Bereits vom ersten Jahr an soll der Zukauf einen positiven Beitrag zum operativen Gewinn des Konzerns bringen, schreibt ArcelorMittal.

Strukturschwachen Region

Der italienische Staat hatte 2015 die Kontrolle über das angeschlagene Werk in der Nähe des Hafens von Tarent übernommen, um in der strukturschwachen Region die Arbeitsplätze zu erhalten und die starke Umweltverschmutzung im Umfeld des Werkes in den Griff zu bekommen.

Die FAZ berichtet am gestrigen Donnerstag, dass Italiens Industrieminister Carlo Calenda ein entsprechendes Dekret unterschrieben habe. Er unterstütze das 1,8 Milliarden Euro umfassende Kaufangebot von Arcelor Mittal zusammen mit der Industriegruppe Marcegaglia für Europas größtes Stahlwerk. Das Konsortium habe sich offenbar gegen eine Gruppe um den indischen Stahlkonzern JSW Steel durchgesetzt.

Wichtiger strategischer Zukauf

«Ilva ist ein wichtiger strategischer Zukauf für ArcelorMittal», wird Finanzchef Aditya Mittal laut Pressemitteilung zitiert. Es bringe dem Konzern eine «bedeutende Präsenz» in einem Land in dem der Konzern kaum über Produktionskapazitäten verfüge. Es sei «komplementär» zu dem bestehenden Geschäft in Europa. «Ich glaube es handelt sich um eine einmalige Gelegenheit.»

Der italienische Staat hatte im Jahr 2015 die Kontrolle über das angeschlagene Werk in der Nähe des Hafens von Tarent übernommen. So wollte die Regierung in der Region Arbeitsplätze erhalten und die starke Umweltverschmutzung im Umfeld des Werkes in den Griff bekommen. Gewerkschaften fürchten nun einen Kahlschlag.