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SchwimmenNeuer Landesrekord in „Weltklassezeit“: Rémi Fabianis „fast perfektes Rennen“

Schwimmen / Neuer Landesrekord in „Weltklassezeit“: Rémi Fabianis „fast perfektes Rennen“
Rémi Fabiani war die U23-EM ohne allzu große Erwartungen angegangen Foto: Yuichi Yamazaki/AFP

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Mit einer „Weltklassezeit“ hat Rémi Fabiani bei den U23-Europameisterschaften in Irland einen neuen Landesrekord aufgestellt. Der 21-jährige Luxemburger war eigentlich ohne allzu große Erwartungen angetreten, kratzt mit seinen 22,09 Sekunden (50 m Freistil) nun aber an der Olympianorm.

Rémi Fabiani ärgerte sich ganz kurz. „Die 13/100 hätten sie mir ruhig noch geben können“, blickte er mit einem großen Lachen auf sein 50-Meter-Freistil-Rennen bei der U23-Europameisterschaft zurück. Er schlug am Samstag in Dublin in einer Weltklassezeit von 22,09 Sekunden an und schraubte damit seinen eigenen Landesrekord um 38/100 herunter. Für die Olympianorm fehlten nur besagte 13/100. Der kurze Ärger war schnell verflogen und wandelte sich in pure Freude um. Fabiani war nämlich eigentlich ohne größere Erwartungen zur U23-EM gereist. „Ich betrachtete es eher als Spaßrennen.“

Die WM in Fukuoka vor zwei Wochen war nicht so gelaufen, wie es sich Fabiani erhofft hatte. „Ich bin bei der WM eine 22,47 geschwommen. Im Laufe der Saison bin ich aber auch schon nach schweren Trainingseinheiten 22,56 geschwommen. Das ist praktisch die gleiche Zeit. Somit konnte ich nicht zufrieden sein.“

In Dublin reiste der 21-Jährige deswegen ohne große Ambitionen an. „Zudem ist es schwierig, während drei Wochen in Topform zu bleiben. Nach so großen Rennen ist man nämlich oft sehr müde.“ Auch das Training vor der U23-EM war daher nicht „mega. Ich bin immer ok geschwommen, habe mich aber nicht besonders gut gefühlt“. Dies schleppte sich bis nach Dublin. „Sogar am Samstagmorgen noch bin ich aufgestanden und habe mich nicht extra gut gefühlt“, erzählte der Luxemburger. „Ich habe mich aber an meine gewohnte Routine gehalten, nur ein bisschen mehr Koffein getrunken, um wirklich für die Morgensession wach zu sein.“

Beim Aufwärmen und Einschwimmen gelangen ihm dann zwar sofort zwei gute Probestarts, „ich wusste aber immer noch nicht, wie ich mich fühlen sollte. Generell war ich immer noch müde“, sagte er. „An den Start ging ich deswegen sehr relaxt und ohne Stress.“ Den Vorlauf beendete er zunächst wie bei der WM in 22,47 Sekunden. „Es war besser als das, was ich erwartet hatte.“ Die Zeit reichte auch fürs Finale. „Da habe ich so langsam angefangen, das Ganze ernster zu nehmen, aber gleichzeitig weiter versucht, relaxt zu bleiben.“

Entspannt zur Rekordzeit

Das Finale lief danach gut und Fabiani sicherte sich den siebten Platz. „Ich habe nur die ‚reprise de nage’ (der erste Armzug nach dem Auftauchen; Anm. d. Red.) nicht gut hinbekommen. Das hatte einen Einfluss auf meine Zeit, trotzdem gelang es mir, meinen persönlichen Rekord um 7/100 zu verbessern.“

Die Möglichkeit, es noch mal besser zu machen, bekam er am Abend schließlich im speziellen Skin-Race-Format, einem 50-Meter-Freistil-Eliminierungsrennen, das über mehrere Runden ausgetragen wird. Der Luxemburger hatte sich trotz Müdigkeit vorgenommen, noch einmal alles zu geben. „Ich war mit meiner Finalzeit von 22,40 Sekunden zwar zufrieden, aber auch ein bisschen frustriert. Ich wusste, was ich besser machen kann“, sagte er. „Ich war im Skin-Race gut erholt und noch entspannter als vorher. Ich wollte nicht unbedingt gewinnen, sondern in einer Runde einfach alles geben, was in mir steckt.“ Er ließ die Rekordzeit folgen.

„22,09 – ich war nicht überrascht, sondern einfach nur erleichtert“, freute sich Fabiani über seinen neuen Fabellandesrekord. „Es ist eine Weltklassezeit“, zeigte sich auch FLNS-Nationaltrainer Christophe Audot begeistert.

„Endlich konnte ich mal ein fast perfektes Rennen abliefern. Ich wusste, dass ich eine solche Zeit hinbekommen kann, habe es aber davor irgendwie nie geschafft, es umzusetzen. Ich konnte endlich zeigen, was ich zu leisten imstande bin. Und ich habe auch mir selbst bewiesen, dass ich nicht weit weg von der Olympianorm bin und dass ich es nächstes Jahr schaffen kann.“ 

Die B-Norm lieg bei 22,07 Sekunden, die A-Norm bei 21,96. „Wenn ich 22,09 schwimmen kann, kann ich auch 21,96 schwimmen“, sagt Fabiani. „Mein Anschlag war nicht ganz gut, wenn ich den besser hinbekomme, sind das schon 5/100. Ein Rennen ist nie perfekt, aber mein Ziel ist es immer, so nah wie möglich dran zu sein. Am Samstag war ich so nah dran wie nie zuvor.“

FLNS-Ergebnisse im Überblick

50 m Freistil (M): 7. Rémi Fabiani (22’’40), 42. Ralph Daleiden Ciuferri (23’’26)
Skin Race (50 m Freistil, Eliminierungsrennen): 4. Fémi Fabiani (22’’09/NR)
100 m Freistil (M): 2. Ralph Daleiden Ciuferri (49’’06), … 23. Rémi Fabiani (50’’31)
100 m Freistil (F): 34. Nicole Ricci (58’’66)
200 m Freistil (M): 17. Ralph Daleiden Ciuferri (1’49’’71)
200 m Freistil (F): 20. Nicole Ricci (2’07’’17)
400 m Freistil (F): 14. Nicole Ricci (4’33’’92)
50 m Schmetterling (M): 41. Ralph Daleiden Ciuferri (25’’50)
100 m Schmetterling (M): 34. João Carneiro (54’’57)
200 m Schmetterling (M): 16. João Carneiro (2’01’’79/NR)
100 m Brust (M): 22. João Carneiro (1’03’’11)
200 m Lagen (M): 36. João Carneiro (2’08’’38)

carlomathias.goebel
14. August 2023 - 10.33

No der Liichtathleetik elo eis Schwëmmer. Chapeau.