„Nach 2020 und 2021 gelang es dem Großherzogtum im dritten Jahr in Folge, seine Ziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen.“ Mit dieser Nachricht eröffnen das Energie- und das Umweltministerium ihre Pressemitteilung. In dem Schreiben geht es um die vorläufige Bilanz der Treibhausgasemissionen von 2022 und den aktualisierten Entwurf des Energie- und Klimaplans.
7.077.564 Tonnen CO2-Äquivalent: So hoch werden Luxemburgs Treibhausgasemissionen vom Jahr 2022 demnach vorläufig geschätzt. Das entspricht einem Rückgang um 12,3 Prozent im Vergleich zu 2021 und liegt 23,4 Prozent unter dem Niveau von 2019 – und sogar 30 Prozent unter dem Niveau des Referenzjahres 2005. „Da Luxemburg rund 700.000 Tonnen CO2-Äquivalent (neun Prozent) unter der Emissionszuweisung für 2022 bleibt, ist das Land auf dem richtigen Weg, um seine Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren, wie es im geänderten Klimagesetz vom 15. Dezember 2020 gefordert wird“, so die beiden Ministerien.
Die Bilanz zeige jedoch weiterhin eine „Diskrepanz zwischen den verschiedenen Sektoren bei der Einhaltung der Reduktionsziele, wobei insbesondere der Gebäude- und der Industriesektor ihre Ziele nicht erreicht haben“. Die Lücke zwischen Emissionen und Emissionszuweisungen habe man jedoch für diese beiden Bereiche im Jahr 2022 erheblich verringern können. Für die beiden Sektoren seien zudem künftig Maßnahmen geplant, wie beispielsweise die Umsetzung des Fahrplans für die Dekarbonisierung der Industrie sowie die Stärkung der Unterstützung für energetische Renovierungen von Wohngebäuden.
Vorschläge von Bürgern berücksichtigt
Laut den beiden Ministerien wurde der Entwurf des aktualisierten „Energie- a Klimaplang fir Lëtzebuerg“ (PNEC) noch am Tag der Verabschiedung durch den Regierungsrat – dem 21. Juli – an die Europäische Kommission weitergeleitet. Die Mitgliedstaaten der EU seien verpflichtet, ihre nationalen Energie- und Klimapläne bis zum Jahr 2024 zu aktualisieren. „Die luxemburgische Regierung hat ihre Ambitionen in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz nach oben korrigiert“, heißt es in der Mitteilung. „Außerdem hat sie die wichtigsten Überlegungen aus den öffentlichen Konsultationen, insbesondere die Stellungnahmen von juristischen Personen und die Vorschläge der BürgerInnen, berücksichtigt.“
Im Vergleich zu diesem Vorentwurf sei die neue Version um vier Maßnahmen erweitert worden und umfasse nun 201 Maßnahmen, deren Klimaschutzmaßnahmen auch konkret zu mehr sozialer Gerechtigkeit beitragen sollen, sagen die Ministerien. „Im Vergleich zum Vorentwurf wurden 50 Maßnahmen verstärkt oder ergänzt.“ Der Plan ziele darauf ab, die Abhängigkeit des Landes von fossilen Brennstoffen zu verringern und sei damit eine direkte Antwort sowohl auf die Klima- als auch auf die Energiekrise.
Die Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, lassen sich laut der Pressemitteilung wie folgt zusammenfassen: „Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent im Vergleich zu 2005 (in Übereinstimmung mit dem Klimagesetz und dem vorherigen Plan), Erreichen eines Anteils von 37 Prozent erneuerbarer Energien am Endverbrauch (eine Steigerung gegenüber den 25 Prozent im vorherigen PNEC),
Verbesserung der Energieeffizienz um 44 Prozent (40-44 Prozent im vorherigen NECP).“
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können