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RadsportAusreißer Kasper Asgreen gewinnt 18. Tour-Etappe – Ruhiger Tag für Vingegaard

Radsport / Ausreißer Kasper Asgreen gewinnt 18. Tour-Etappe – Ruhiger Tag für Vingegaard
Kasper Asgreen war am Freitag der stärkste Fahrer der Ausreißergruppe Foto: Anouk Flesch/Editpress

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Ausreißer Kasper Asgreen ist am Donnerstag ein Coup gelungen: Auf der 18. Etappe der Tour de France, die über 184,9 Kilometer von Moutiers nach Bourg-en-Bresse führte, glaubte der Däne bis zum Ende an den Sieg – und belohnte sich. In der Gesamtwertung veränderte sich nichts.

Eigentlich schien das Peloton die Ausreißer im Griff zu haben. Nicht mehr als 1:30 Minuten Vorsprung ließen die Sprinter der vordersten Gruppe Vorsprung, dann sprang sogar Pascal Eenkhoorn noch aus dem Peloton in die erste Gruppe. Mit Eenkhoorn,  Victor Campenaerts (beide Lotto-Dstny), Kasper Asgreen (Soudal-Quick-Step) und Jonas Abrahamsen (Uno-X) waren also vier Fahrer an der Spitze.

Als das Peloton zu Beginn der Schlussphase Ernst machte, schmolz der Vorsprung des Quartetts schnell von 50 auf 35 Sekunden. „Aber wir kommen aus harten, harten Etappen», sagte Asgreen im Ziel: „Und da sieht man manchmal, dass eine Gruppe durchkommt.“ Mit all seiner Erfahrung glaubt der Sieger der Flandern-Rundfahrt von 2021 an den Coup – mit Recht. 

Bis fünf Kilometer vor dem Ende schaffte es das Hauptfeld, das zwischenzeitlich auch von Alex Kirsch angeführt wurde, den Rückstand auf zwölf Sekunden zu minimieren. Doch die erste Gruppe profitierte von guter Zusammenarbeit. „Es war ein Teamzeitfahren, denn ohne Pascal, Victor (Campenaerts) und Jonas hätte ich es nicht geschafft. Wir alle hätten den Sieg verdient, aber ich freue mich natürlich, dass er mir gelungen ist“, sagte Asgreen, der dann der schnellste Mann bei den Ausreißern war. 

Pogacar moralisch noch angeschlagen

„Es bedeutet mir so viel, die letzten Jahre seit meinen Sturz bei der Tour de Suisse waren schwierig. Ich komme nach längerer Zeit nun zurück, den Sieg widme ich jedem, der mir im letzten Jahr geholfen hat», sagte Asgreen. Zweiter wurde Eenkhoorn, dritter Abrahamsen. Der Träger des Grünen Trikots, Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), fuhr als Vierter zeitgleich durch das Ziel. Fünfter wurde Mads Pedersen vom Team Lidl-Trek. 

Einen vergleichsweise ruhigen Tag erlebten die Klassementfahrer um Spitzenreiter Jonas Vingegaard. „Es war kein einfacher Tag, ohne dass er aber hart war“, sagte der Däne. „An solchen Tagen kann man die Tour auch verlieren. Wir müssen bis nach Paris konzentriert bleiben.“ Auf dem Weg in die französische Hauptstadt kann er sich nicht mehr auf die Arbeit seines Teamkollegen Wout van Aert stützen, der die Tour verließ, um bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei zu sein. 

Noch immer geknickt wirkte Tadej Pogacar im Interview nach der Etappe. „Ich habe gut geschlafen“, sagte der Slowene, der am Mittwoch am Col de La Loze komplett einbrach. „Der Start war ziemlich hart, viele Fahrer sind zu mir gekommen, haben mit mir gesprochen … Danke an sie, dass sie mich unterstützt haben.“ 

Am Freitag wird es auf dem 19. Teilstück wieder zum Duell Ausreißer gegen Sprinterteams kommen. Die 172,8 km zwischen Moirans-en-Montagne und Poiligny kommen zwar ohne große Schwierigkeiten aus, dafür geht es in den Hügeln des Jura ständig leicht auf und ab. Vielleicht haben die Sprinterteams aus der Etappe am Donnerstag gelernt – und wachen am Freitag etwas früher auf.

Im Überblick

18. Etappe: Moutiers – Bourg-en-Bresse (184,9 km):
1. Kasper Asgreen (Dänemark/Soudal-Quick Step) 4:06:48 Stunden, 2. Pascal Eenkhoorn (Niederlande/Lotto Dstny), 3. Jonas Abrahamsen (Norwegen/Uno-X Pro Cycling Team), 4. Jasper Philipsen (Belgien/Alpecin-Deceuninck), 5. Mads Pedersen (Dänemark/Lidl-Trek), 6. Cees Bol (Niederlande/Astana Qazaqstan Team), 7. Jordi Meeus (Belgien/Bora-hansgrohe), 8. Matteo Trentin (Italien/UAE Team Emirates), 9. Christophe Laporte (Frankeich/Jumbo-Visma), 10. Luca Mozzato (Italien/Team Arkea-Samsic), … 42. Bob Jungels (Luxemburg/Bora-hansgrohe), … 60. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) alle gleiche Zeit, … 77. Alex Kirsch (Luxemburg/Lidl-Trek) 0:23 zurück

Gesamtwertung nach 18 von 21 Etappen:
1. Jonas Vingegaard (Dänemark/Jumbo-Visma) 72:04:39 Stunden, 2. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 7:35 Minuten zurück, 3. Adam Yates 10:45, 4. Carlos Rodriguez (Spanien/Ineos Grenadiers) 12:01, 5. Simon Yates 12:19, 6. Pello Bilbao (Spanien/Bahrain-Victorious) 12:50, 7. Jai Hindley (Australien/Bora-hansgrohe) 13:50, 8. Felix Gall (Österreich/Ag2r Citroën Team) 16:11, 9. Sepp Kuss (USA/Jumbo-Visma) 16:49, 10. David Gaudu (Groupama-FDJ) 17:57, … 25. Jungels 1:46:15, … 35. Geniets 2:21:19, … 113. Kirsch 4:26:24