Was für ein Kontrast. Gerade ein paar Sommer ist es her, dass die Gesundheitsdirektion zu ihren Presseveranstaltungen in die stattliche Villa Louvigny mitten in der Stadt geladen hatte. Als Journalist klingelte man damals an der Schranke in der „Allée Marconi“, eine Straße, deren einziger Zweck es ist, die Gäste standesgemäß zu der 100 Jahre alten Immobilie zu leiten. Man wurde ohne großes Prozedere eingelassen, parkte seinen abgeranzten Reporter-Benz zwischen Ministerin und Gesundheitsdirektor, sagte an der Pforte „Moien“ und saß alsbald im mit Naturstein getäfelten Konferenzsaal, 1,40 Meter Luftlinie von der Exekutive entfernt. Mit bebenden Stimmen wurden Fallzahlen, Pandemie-Projektionen und Corona-Tote verlesen. Und draußen stand die Welt still.
Wie anders die Post-Corona-Welt, und wie anders die neue Domäne der Gesundheitsdirektion: eine Wand in Betongraubraun in Luxemburg-Hamm. Den Anweisungen des bemühten Sicherheitspersonals Folge zu leisten, ist nicht einfach, denn die Gegensprechanlage kommt nur schwerlich gegen die vierstrahligen Jets an, die vom Himmel herunterbrüllen, während sie zur Landung auf dem Findel ansetzen. Die neue „Santé“ residiert in gerader Linie ziemlich genau einen Kilometer hinterm Ende des Runways. Um hineinzugelangen, müssen Schranken, Tore, Türen, Keypads und Schiebetüren überwunden werden. Ist man dann einmal drin und schaut durch die getönten Fenstern des neuen Konferenzsaals, weiß man nicht, ob draußen ein Sturm tobt oder die Sonne scheint. Aber die Akustik ist dann genauso frei von Lärm wie die in der Villa Louvigny im Lockdown.
Wie reagieren vor Jahren auf eine bedrohliche Krankheit? Nun kennen wir das Virus und die Fälle von Corona werden weniger. Leben nun weiter und gut ist?
Die Corona Hysterie war wohl total übertrieben genauso wie Corona aktuell komplett ignoriert wird! Von einem Extrem ins Andere.