Analyse der Kandidatenlisten: Geschlecht (11.05.2023)
Bei den Kommunalwahlen werden weniger Frauen als Männer ins Rennen gehen. Von insgesamt 3.847 Kandidaten sind 1.483 Frauen. Das sind 38,5 Prozent. Das ist keine neue Situation: Bereits in den Vorjahren gab es deutlich mehr männliche Kandidaten. Doch im direkten Vergleich mit den Wahlen 2017 geht ein klarer Fortschritt hervor. Damals waren von 3.575 Kandidaten 1.274 Frauen, also 35,6 Prozent. Insgesamt ist zu den vergangenen Wahlen ein Plus von 281 Kandidaten zu verzeichnen. Doch hier macht sich ein langsamer Wandel bemerkbar: Die überwiegende Mehrheit der zusätzlichen Kandidaturen kommt dabei von Frauen (+211).
Vor allem die größeren Gemeinden rücken immer näher an eine wirkliche Parität heran: In den Proporzgemeinden sind 40 Prozent der Kandidaten Frauen. In den kleineren Gemeinden, wo sich Bürgerlisten mobilisieren oder sich die Menschen einzeln für die Wahl aufstellen, liegt der Frauenanteil bei nur 25 Prozent.
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Männerwelt Kommunalpolitik: In Luxemburg stellen sich mehr Männer als Frauen zur Wahl
Analyse der Kandidatenlisten: Alter (19.05.2023)
Repräsentativität: Darum geht es bei der Analyse einer Kandidatenliste. Die Menschen, die in Luxemburg wohnen, sollen sich von ihren gewählten Politikern repräsentiert fühlen – und das geht nur, wenn die Auswahl stimmt. Das Tageblatt hat sich das Alter der Kandidaten, die sich für die Kommunalwahlen aufgestellt haben, genauer angeschaut. Denn mit dem Alter ändern sich auch die Bedürfnisse der Bürger.
Das Durchschnittsalter der Kandidaten beträgt 47,06 Jahre – das der über 18-Jährigen, die in Luxemburg wohnen und somit wahlberechtigt sind, beläuft sich auf 47,09 Jahre. Das geht aus Zahlen vom 1. Januar 2023 des nationalen Statistikamtes Statec hervor. Heißt: Das Alter der kandidierenden Politiker deckt sich fast genau mit dem der Wahlberechtigten. Die 36- bis 65-Jährigen stellen zwei Drittel der gesamten Kandidaten dar. Ein Viertel der Politiker ist hingegen zwischen 18 und 35 Jahren alt. Gleichzeitig handelt es sich bei nur etwa 8 Prozent der kandidierenden Menschen um über 65-Jährige.
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Von 18 bis 83: So alt sind die Kandidaten bei den Kommunalwahlen
Analyse der Kandidatenlisten: Nationalität (01.06.2023)
Luxemburg ist international wie fast kein zweites Land auf der Welt – 47,2 Prozent der Einwohner des Großherzogtums besitzen einen ausländischen Pass. Damit die Politik also nicht an der Hälfte der Bevölkerung vorbei regiert, sollte sich diese Aufteilung auch in den Kandidatenlisten widerspiegeln. Das scheint allerdings nicht der Fall zu sein: Etwa 85,7 Prozent der Politiker, die in Proporzgemeinden kandidieren, sind Luxemburger. Rechnet man die 112 Menschen, die neben der luxemburgischen auch noch eine weitere Nationalität auf ihrem Pass stehen haben, dazu – und das sollte man –, kommt man sogar auf 89,1 Prozent.
Knapp ein Zehntel der kandidierenden Politiker sind also Ausländer. Portugal ist mit 3,1 Prozent das Land, das nach Luxemburg am meisten in den Reihen der Kandidaten vertreten ist. 1,7 Prozent der Politiker stammen aus Frankreich. Deutschland steht auf Platz vier, Belgien belegt den fünften Platz und die Italiener den sechsten.
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Wo wie viele Ausländer kandidieren: Von der Repräsentativität in den Gemeinden
Analyse der Kandidatenlisten: Berufe (06.06.2023)
Beruf und Kommunalpolitik: Wie der Beruf mit politischem Engagement in der eigenen Gemeinde vereint werden soll, führt immer wieder zu Diskussionen. Denn verschiedene Jobs lassen sich besser mit einem politischen Mandat kombinieren als andere. Doch welche Berufe üben die Politiker, die dieses Jahr in die Gemeinde- und Schöffenräte gewählt werden wollen, aus? Die CSV ist eine Bauern- und Beamten-Partei, die LSAP ist als sozialistische Partei fest im Arbeiter-Milieu verankert und die DP als wirtschaftsliberaler Player vertritt vor allem Banker und Wirtschaftsbosse, oder? Nicht ganz. Laut den Kandidatenlisten sind die Parteien weitaus heterogener aufgestellt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Randnotiz: Da die kleinen Parteien mit weniger Listen und somit weniger Kandidaten antreten, sind statistische Ausreißer mit Vorsicht zu genießen. Insgesamt treten bei den kommenden Kommunalwahlen 3.847 Kandidaten an. Die Rentner stellen mit 17,3 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe .
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Die Kommunalpolitik gehört den Rentnern: Diese Berufe üben die Kandidaten aus
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