Die Gewerkschaft LCGB übt in einer Pressemitteilung vom Dienstag Kritik an Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und Sozialversicherungsminister Claude Haagen (LSAP). Bereits seit November vergangenen Jahres weise der LCGB auf die immer wiederkehrenden Lieferengpässe bei Medikamenten hin, die vor allem Arzneimittel des täglichen Bedarfs wie Antibiotika für Kinder, Medikamente gegen hohen Blutdruck oder Diabetes beträfen. „Die zuständigen Minister wirken mit dieser Situation offensichtlich überfordert“, schreibt die Gewerkschaft.
In Luxemburgs Nachbarländern würden inoffizielle „Embargos“ gegen Medikamente verhängt, die hierzulande nicht mehr erhältlich sind. Nachdem dies in Belgien schon länger der Fall sei, ziehe nun Frankreich nach, so der LCGB. In diesem Fall handele es sich um das Diabetesmedikament Ozempic, welches laut der Gewerkschaft nicht mehr an Luxemburg herausgegeben werde. Sowohl das Gesundheitsministerium als auch die CNS hätten im März dieses Jahres die Verschreibungsregeln bezüglich dieses Antidiabetikums angepasst – seitdem war das Medikament wieder in Luxemburg erhältlich. Die Ministerin hat in einer Stellungnahme an einen betroffenen Versicherten Ende März zudem darauf hingewiesen, dass die Beobachtung der Lage und eine Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden die Versorgung der Patienten gewährleisten sollten. „Es muss festgestellt werden, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist und dass luxemburgischen Versicherten einmal mehr der Zugang zu diesem Diabetesmedikament verwehrt wird“, schreibt der LCGB.
Man zeige sich in dieser Angelegenheit hartnäckig und werde „nicht lockerlassen“ und fordere erneut die schnelle Umsetzung eines nationalen Aktionsplans. Dazu gehören laut der Gewerkschaft vor allem die Veröffentlichung einer Liste mit den Medikamenten, die nicht vorrätig sind, und die Festlegung nationaler Maßnahmen, um den Mangel zu beheben. Des Weiteren fordert der LCGB, dass sich „unsere Regierung auf europäischer Ebene für eine Verlagerung der Produktionsstätten nach Europa einsetzen muss, um in Zukunft die Lieferung von Medikamenten zu erleichtern“.
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