Mittlerweile hat sich der Begriff „Sechspunktspiel“ im Fußball etabliert: das eigene Spiel gewinnen, zudem kann man noch verhindern, dass der direkte Konkurrent die drei möglichen Punkte mitnimmt. Wenn am Samstag Rosport vor heimischer Kulisse auf Fola trifft, wird wieder eines dieser Spiele ausgetragen werden. 25 Punkte hat die Mannschaft aus dem Osten auf dem Konto, die Escher zählen 22 – beide Teams befinden sich mitten im Abstiegskampf.
Etwas Luft verschaffte sich dabei am vergangenen Wochenende die Mannschaft aus Rosport. Als „Pflichtsieg“ bezeichnet Kapitän Kevin Marques dabei den 5:1-Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende gegen Schlusslicht Ettelbrück. „Uns war in der Woche vor dem Spiel bewusst, dass es eine Woche der Wahrheit werden könnte“, erzählt der 25-Jährige. „Mit zwei Siegen können wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.“
In Rosport hat man am Mittwoch auch das Ergebnis des Nachholspiels Käerjeng gegen Ettelbrück (0.3) wahrgenommen. „Wir haben uns das Resultat angeschaut, weil es direkte Konkurrenten sind. Ein Unentschieden wäre für uns ideal gewesen. So ist Ettelbrück wieder mittendrin.“ Die Situation für Rosport ist jedenfalls noch vergleichsweise entspannt: Vier Punkte hat das Team von der Sauer Vorsprung auf einen Relegationsplatz, neun sind es auf einen direkten Abstiegsplatz. „Unten liegt alles eng beieinander“, mahnt Marques dennoch. „Das kann alles sehr schnell gehen.“
Innerhalb von fünf Tagen kommt es nun zu zwei Aufeinandertreffen mit der Fola: erst am Samstag (18.00 Uhr) in der Meisterschaft, dann am Mittwoch (20.00 Uhr) beim Pokalspiel. „Die Meisterschaft hat schon Priorität“, sagt der Mittelfeldspieler. „Der Pokal ist ein Bonus, das Spiel wollen wir auch gewinnen. Der Fokus liegt aber auf Samstag. Am Mittwoch denkt bei uns noch niemand.“
Erfahrung im Abstiegskampf
Im Hinspiel gelang der Fola ein 4:1-Sieg über Rosport, Marques selbst erzielte in diesem Spiel sein bislang einziges Saisontor. „Das war vielleicht unser schlechtestes Spiel in diesem Jahr. Das ist noch in den Köpfen, wir haben etwas gut zu machen. Bei einem Sieg am Samstag würden wir unseren Vorsprung auf die Fola auf sechs Punkte vergrößern. Das wäre gut für die Moral. Wenn wir dann konzentriert weiterarbeiten, mache ich mir keine Sorgen.“
Ein Vorteil für die Rosporter könnte dabei sein, dass sie, anders als die Fola, den Abstiegskampf seit Jahren kennen. „Das kann man so sehen, aber darauf möchte ich nicht beharren. Wir haben viele Leute, die das mitgemacht haben, aber auch einige Spieler, für die die Situation neu ist. Fola hat auch massig Erfahrung.“ Marques, der seitdem er 18 Jahre alt ist bei Rosport spielt, weiß, auf was es im Kampf gegen den Abstieg ankommt. „Vor allem auf die Tugenden. Laufen, Kämpfen und du musst dafür bereit sein, mehr zu investieren als der Gegner.“
Seit dieser Saison trägt Marques, der in der Jugend bei Mertert/Wasserbillig und Grevenmacher spielte, die Kapitänsbinde, die er von seinem Cousin Gabriel Gaspar übernommen hat. „Ich bin stolz darauf und habe mich immer zu Rosport bekannt, wenn ich andere Anfragen hatte. Ich kann es mir mittlerweile nicht mehr erdenken, zu wechseln. Ich habe die Spiele in meiner Jugend durch meine Cousins Fabio und Gabriel schon verfolgt und kenne hier jeden.“
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