Die Pläne, die erste klimaneutrale Stadt der Welt zu werden, bestehen noch immer. Selbst wenn das Stichdatum 2025 wohl nicht erreicht werden kann, ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit ein absolutes Vorzeige-Modell. Es gibt in der 650.000-Einwohner-Metropole anderthalbmal mehr Fahrräder als Einwohner, die elektrische U-Bahn gehört zu den großen Neuerungen, da sie seit dem grünen Wandel 2009 zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln gehört, und lediglich der Parkraum für Elektroautos bleibt bei den steigenden Preisen erschwinglich.
Den Charme der Stadt machen aber ihre zahlreichen Grünflächen aus, die einerseits eine entschleunigende Wirkung haben, gleichzeitig aber aus einem ganz anderen Grund vorzufinden sind: Sie dienen dazu, größere Überschwemmungen zu verhindern. Vor einigen Jahren wurde der Stadtkern runderneuert, ohne dass dabei Historie und Werte des geschichtlichen Stadtbilds zerstört wurden. Die Anzahl an Fahrbahnen sank und schuf neuen Platz für Spielplätze und Wiesen. Zentraler Gedanke bei allen Plänen war immer die Lebensqualität der Bürger.
So entstand 2019 beispielsweise „CopenHill“: eine 450 m lange Skipiste inklusive Skilift auf dem Dach der Müllverbrennungsanlage des Hafenviertels. Neben der Abfahrt auf den Brettern bietet der künstliche Berg Wanderwege, Spielplätze, Fitnessgeräte, eine Kletterwand sowie eine Aussichtsplattform.
Weg von klassischen Zielen
Doch nicht nur die Einheimischen kommen in der europäischen Hafenstadt auf ihre Kosten. Rund 3,2 Millionen Touristen wurden allein 2019 in der bunten Metropole gezählt. Hauptattraktion aller Besucher bleibt der weltbekannte Nordhafen Nyhavn. In den kultigen Kneipen, deren Fassaden traditionell bunt gestrichen sind, trafen sich früher die Seemänner. Gegenüber der Terrassen und des Wassers lebte einst auch Märchenschriftsteller Hans Christian Andersen. Im Haus Nummer 20 schrieb er damals „Das Mädchen mit den Streichhölzern“, „Der kleine Klaus und der große Klaus“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“.
Heute sind sämtliche Tattoostudios bis auf ein einziges dort verschwunden. Die Kneipen und Bars verwandelten sich in edle Restaurants. Urig bleibt es am touristischen Hafen in so mancher Ecke trotzdem: In den dunklen Kellern kann man sich auch heute noch wie ein Seemann ein kühles Bier bestellen und die rustikalen Dekorationen auf sich wirken lassen. Wen es aufs Wasser treibt, der kann beispielsweise auch eine Kanaltour-Schifffahrt buchen. Köpfe einziehen heißt es dann, wenn die Boote unter den zahlreichen Brücken hindurchfahren.
Die Anziehungskraft dieses Viertels ist im Sommer ein Problem für Kopenhagen – weshalb neue, hippe Viertel entstehen sollen. Mit dem „CopenHill“ wurde bereits in diese Richtung hingearbeitet. Doch auch der Tivoli-Freizeitpark mit seinem rustikalen Ambiente und dem historischen Flair lädt zwischen April und September zu Spaziergängen und Spaß mit der ganzen Familie ein. Von wilden Achterbahnfahrten bis hin zu einem Hot Dog – in der Vergnügungshochburg der Innenstadt vergeht der Tag wie im Flug. Verbunden werden die prominentesten Ziele der Stadt übrigens von der Strøget, einer langen Einkaufsstraße mit schicken Boutiquen und Luxusläden der bekannten Marken. Noch besser: Den kompletten Innenstadtkern kann man zu Fuß erkunden.
Wer es lieber schneller mag, kann mit der Copenhagen-Card nicht nur zahlreiche Eintrittskarten für Museen kaufen, sondern gleichzeitig mit Bus und Bahn mobil bleiben. Umgerechnet kostet der Pass rund 60 Euro.
Eine andere Welt
Christiania heißt eine bekannte „Freistadt“ mitten in Kopenhagen. 1971 wurde das verlassene Militärgebiet im Bezirk Christianshavn von Hausbesetzern übernommen. Heute lockt das Viertel zahlreiche Besucher und Künstler an – aber eben auch „Freidenker“ oder Kriminelle. In Christiania herrschen auch heute noch „eigene Gesetze“. Wie es auf visitdenmark.de heißt, ist der Ort ein kontroverses und weiterhin viel diskutiertes Gebiet, nicht zuletzt wegen des Handels mit Hasch. Besuchern wird davon abgeraten, irgendwelche Personen oder Gegenstände zu fotografieren oder zu filmen. Kameras sind verpönt und könnten zu Aggressionen führen.
Schlossbesichtigung
Mittendrin statt nur dabei ist übrigens Schloss Amalienborg. Es besteht aus vier identischen Palästen: dem Palais Christian VII. (Palais Moltke), dem Palais Christian VIII. (Palais Levetzau), dem Palais Frederik VIII. (Palais Brockdorff) und dem Palais Christian IX. (Palais Schack). Sowohl Königin Margrethe II. als auch Thronfolger Frederik und seine Frau Mary von Dänemark haben ihre Residenz in Kopenhagen. In der Mitte des Schlossplatzes steht eine Statue des Königs Frederik V. aus dem Jahr 1771. Für Besucher sind sowohl das Museum als auch ein Teil des Palastes zugänglich.
Wo ist der Kopf der Meerjungfrau?
Die Kopenhagener Meerjungfrau, die „lille Havfrue“, gehört zu den Wahrzeichen und meistbesuchten Touristenattraktionen der Stadt. Es handelt sich um eine 125 cm große Bronzefigur, die 1913 vom einheimischen Bildhauer Edvard Eriksen geschaffen wurde. Sie lehnt sich direkt an das Märchen vom bekanntesten dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen an.
Die Meerjungfrau hat an der Hafeneinfahrt schon so manchen Sturm erlebt – und wurde mehrmals auch Opfer von Vandalismus. Zweimal wurde ihr der Kopf abgesägt. Einmal fand man den Kopf der Statue in einem Spind des städtischen Bahnhofs.
Umdenken auch in Luxemburg
Das Reiseunternehmen Demy Schandeler hat schon vor einigen Jahren einen grünen Wandel vollzogen. 2020 erhielt die Firma das Label RSE, „Responsabilité sociétale et environnementale“. Mittlerweile wurde der Fuhrpark auf 210 Firmenbusse ausgeweitet – von denen es sich bei 52 um Elektro- und Hybridbusse handelt, die über die Luxemburger Straßen rollen. An Reisen ins Ausland ist aufgrund der beschränkten Anzahl an Aufladestationen im Moment noch nicht zu denken. Die Reserven des eigenen Wasserauffangbeckens reichen übrigens, um die Busse zu waschen.
Odense: Die Stadt des Hans Christian Andersen
Von Kopenhagener Bahnhof aus erreicht man Odense in etwa einer Stunde. Genau wie die Hauptstadt kombiniert die drittgrößte Stadt Dänemarks Fortschritt mit Kultur und Geschichte. Unter den Neubauten der Stadt, deren Architektur perfekt ins Bild passt, sind beispielsweise Müllabsauge-Anlagen installiert worden: Sobald der Container an der Oberfläche gefüllt ist, wird der Dreck unterirdisch abgesaugt. Doch es ist nicht der Abfall, den die 180.000-Einwohner-Stadt international bekannt gemacht hat, sondern der Dichter, der dort 1805 geboren wurde.
Noch heute erstrahlt das Geburtshaus des Hans Christian Andersen in Sonnengelb. Im neugestalteten Museum, entworfen vom japanischen Star-Architekten Kengo Kuma, das direkt dahinter erbaut worden ist, soll nicht etwa sein Leben, sondern der Inhalt seiner Märchen widergespiegelt werden. Je weiter man sich im Gebäude bewegt, umso tiefer versinkt man in der Welt der Märchen. Die Kritiken reichen von „schwerer Kost“ bis hin zu „phantastische Märchenwelt“, wie es von den lokalen Touristenführern heißt. Beim Schlendern durch die Stadt kommt man nicht an den visuellen Fußspuren des Schriftstellers umher: Sie leiten die Besucher zu prägenden Monumenten und Skulpturen, die an Andersen erinnern.
Ausflug-Tipp Helsingor
Man sieht es kaum, das „M/S Museet for Søfart“ (Schifffahrtmuseum) an der Werft von Helsingor. Aus gutem Grund: Die Architektur sollte einerseits den Blick auf die Festung Kronborg – die übrigens kostenlos besichtigt werden kann – nicht beeinträchtigen und zweitens auch die Welt der Meerestiefe widerspiegeln. Beim Rundgang durch die maritime Welt wird der Besucher sowohl auf historische als auch moderne Wege der Frachtenbeförderung stoßen.
So verlief die Pressereise
Das Tageblatt wurde von der Reiseagentur Demy Schandeler nach Dänemark eingeladen. Mit der Luxair ging es vom Findel auf direktem Wege in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Städte- und Museumsbesuche in Odense und Helsingor standen an den weiteren Tagen auf dem Programm.
Das Reise-Angebot: Demy Schandeler organisiert in diesem Sommer zwei unterschiedliche Reisen nach Dänemark. Die erste Option, das „Fly away“- Paket, ist ein Citytrip in Kooperation mit Luxair. Diese Reise findet vom 22. auf den 25. September statt. Weitaus mehr zu entdecken gibt es im Juli: Dann geht es mit dem Luxus-Reisebus über Schleswig-Holstein, Esjberg, Arhus und Odense nach Kopenhagen. Mehr Informationen dazu gibt es u.a. beim Info-Abend am 16. März im Den Dem Café in Keispelt.
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