Kinderbücher, Märchenbücher, Romane, wissenschaftliche und religiöse Bücher, Lexika – Bücher gibt es zu allen Themen, die die Menschen bewegen, und ihre Stückzahl ist fast nicht zu zählen. Doch was ist eigentlich ein Buch und seit wann haben die Menschen Bücher? Die Bildungs- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die Unesco, erklärt: Ein Druckerzeugnis ist dann ein Buch, wenn es eine Seitenzahl von mehr als 49 hat und „gebunden“ ist. Was „gebunden“ heißt, darauf kommen wir später noch zurück. Wichtig für die Unesco war noch, dass es sich bei dem Werk um eine „nichtperiodische“ Publikation handeln muss – Zeitschriften oder wiederkehrende Broschüren sind also nicht als Buch anzusehen.
Schreiben und Lesen sind vorausgesetzt
Wer Bücher herstellt und anderen etwas damit sagen möchte, muss zumindest in der Lage sein, schreiben zu können. Und die Nutzer müssen selbstverständlich lesen können. Selbstverständlich? Das mag für uns in Europa heute vielleicht so sein. Doch in der Geschichte war das Schreiben- und Lesenkönnen nur einer Oberschicht vorbehalten, zumeist waren es Priester und schließlich Gelehrte, die sich diese Fähigkeiten aneigneten.
Die ersten schriftlichen Mitteilungen finden wir im heutigen Nahen Osten. Vor 5.000 Jahren hinterließen die Sumerer und Ägypter Keilschriften auf Säulen und Wänden. Die konnte man natürlich nicht als Buch mit nach Hause nehmen.
Später schrieb man auf aus Pflanzenfasern hergestelltem Papyrus oder auch hauchdünnem Leder, Pergament genannt. Für lange Texte beschrieb man lange Rollen. Als Beispiele sind heute noch die Thora-Rollen bekannt: Dokumente, auf denen die jüdische Geschichte und Lehre festgehalten ist.
Erste Bücher entstehen
Griechen und Römer beschrieben Papyrus- oder Pergamentblätter. Sie wurden nicht mehr auf eine Rolle gewickelt, sondern in geschnittenen Bögen mit einem Faden verbunden und dann zu einem größeren „Codex“ gebunden. Das geschah im fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung, und hier finden wir also auch unser erstes „gebundenes Buch“.
Es sollten aber noch tausend Jahre vergehen, bis Johannes Gutenberg 1450 die Technik erfand, mit der man Papier bedrucken konnte. Der gelernte Goldschmied und Metallpräger stellte dazu bewegliche Metallbuchstaben her, die er in Rahmen spannte. Mit Farbe bestrichen, konnte man sie gegen Papier pressen und so einen Text drucken. (Von diesem Vorgang des Pressens und Druckens stammt übrigens auch unser Ausdruck „Presse“ für Zeitungen.)
Gutenbergs Meisterwerk war der kunstvolle Druck einer Bibel. Von diesen Büchern existieren nur noch ganz wenige Exemplare auf der Welt.
Bücher heute
Ein klassisches Buch heute besteht zuallererst aus einem „Buchblock“, das sind die aufeinander gelegten und zusammengebundenen Seiten. Der Buchblock wird noch in ein Extrapapier eingeschlagen, dem Vorsatz. Darum wird schließlich der Einband gelegt, das sind Pappdeckel, die mit Kunststoff, Leinen oder bei wertvollen Büchern auch mit Leder bezogen sein können. Um Buch und Einband zu schützen, kommt außen noch ein Schutzumschlag um das Buch. Dieser ist meist so gestaltet, dass es den Leser – der ja auch Kunde ist – anziehen soll.
Einfachere Bücher werden nur verleimt und erhalten dann einen weichen Einband – dies sind dann vor allem Taschenbücher, auch Paperbacks genannt.
Und dann gibt es in unserer modernen elektronischen Zeit auch noch Hörbücher und E-Books. Das sind keine Bücher im eigentlichen Sinne: E-Books kann man auf einem speziellen Gerät oder auf dem Computer lesen; Hörbücher sind zumeist eine, auf eine CD gespielte, gelesene Version eines Buches.
Fibel, Roman und Lexikon
In Buchhandlungen und Büchereien unterscheidet man die Bücher nach ihrer Verwendungsart.
Zum einen gibt es da alle Formen von Lehrbüchern. Die fangen bei einer Fibel zum Lesen- und Schreibenlernen an, gehen über Rechenbücher, Sprachbücher bis hin zu denen der Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften, wie sie in der Sekundarstufe gebraucht werden. Auch wissenschaftliche Literatur zum Ergänzen des Vorlesungsstoffes an Universitäten und Hochschulen zählt zu den Lehrbüchern.
Die meisten Leser interessieren sich jedoch für die sogenannte „Schöne Literatur“, auch Belletristik genannt. Das fängt bei Kinderbüchern an und geht über in die Sparte der Romane und Gedichtbände.
Und wer etwas über ein Ereignis, ein Naturphänomen oder einen bestimmten Gegenstand ganz genau wissen möchte, schaut in einem Lexikon nach. Dort haben Fachleute und Wissenschaftler zusammengetragen, was sie über die verschiedensten Erscheinungen auf der Welt an Wissen gesammelt haben. Zu den Lexika gehören auch Wörterbücher, die bestimmte Wörter einer Fachsprache erklären oder auch Wörter aus eine fremden Sprache in die eigene übertragen können.
Das alles gibt es heute auch elektronisch, aber manchmal macht es viel mehr Spaß, etwas in einem schön gestalteten und gedruckten Buch nachzuschlagen. Probiert es doch mal wieder aus.
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