In Zeiten, in denen es nicht leicht ist, die eigene Nachfolge im Betrieb zu sichern, schreibt eine Escher Traditionspatisserie eine Erfolgsgeschichte. Anne Le Moigne und ihr Mann Jean François Schäfer haben am 1. Januar 2022 die Traditionspatisserie Gérard Cayotte in Esch/Alzette übernommen. Der Eigentümer der gleichnamigen Feinbäckerei hatte sich zuvor in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. „Wir sind sehr stolz, diese sehr schöne Patisserie zu übernehmen“, sagt Le Moigne stellvertretend für das Bäckereiteam im Tageblatt-Gespräch.
So wie beim Lothringer Gérard Cayotte steht auch bei seinem Nachfolger das Handwerk im Vordergrund: Seit drei Generationen werden in der Familie von Jean François Schäfer Brot und exquisite Kuchen gebacken. Schäfer selbst ist Bäcker- und Patisseriemeister.
„Wir haben die Patisserie Gérard Cayotte übernommen, um das Wissen meines Mannes rund um das Brotbacken weiterzugeben. Und es gleichzeitig mit der Fachkompetenz Gérard Cayottes in der Patisserie zu verbinden“, berichtet Anne Le Moigne.
Die Maßstäbe, denen sich die neuen Eigentümer in Esch verpflichten, sind ambitioniert: hochwertige französische Erzeugnisse, darunter passend zur Adventszeit auch ein unabdingbarer Klassiker. Denn Jean François Schäfer wurde als bester Stollenbäcker in Europa ausgezeichnet. Außerdem wurde er für seine Arbeit mit einer Verdienstmedaille in Frankreich geehrt.
Von Metz nach Luxemburg
Vor dem Wechsel nach Luxemburg arbeitete Jean François Schäfer in Metz. Seit 2016 arbeitet die Familie in Luxemburg. Zunächst eröffnete sie die Bäckerei „Tarte Fine“ in Bonneweg. In diesem Jahr folgte eine Filiale in Strassen. In Gasperich betreibt die Familie die „Tarte Fine Bio“, wo biologische und vegane Brote und Patisserie angeboten werden.
„Wir führen beide Markennamen weiter“, sagt Anne Le Moigne. „’Tarte Fine’ in Luxemburg-Stadt und Strassen, und ‘Cayotte’ im Süden, wo sie sehr bekannt ist.“
Die Nachfolge in Esch gestaltete sich wie ein „perfect match“: „Unser Atelier war zu klein geworden“, erzählt Le Moigne. Um das „Aushängeschild“ in der Stadt zu vergrößern, musste eine neue Produktionsstätte her. Auch dank der Unterstützung der „Chambre des métiers“, die eine Plattform für Unternehmen betreibt, welche Nachfolger suchen, bzw. auf der sich Interessenten melden können, um ein Unternehmen zu übernehmen, kam der Kontakt zwischen den beiden Bäcker- und Patisseriemeistern zustande.
Die Stammkunden in Esch freuen sich über die gelungene Nachfolge, heißt es. „Wir haben stets ein offenes Ohr für ihre Fragen, ihre Empfehlungen und Erwartungen. Das ist sehr wichtig für uns“, unterstreicht die Chefin.
Das gesamte Produktionsteam der Bäckerei von Gérard Cayotte wurde in den neuen Betrieb übernommen: „Das Team hat nicht geändert, die Arbeitsweise sowie die Ausgangsprodukte auch nicht. Wir haben unser Fachwissen für das französische Brot miteingebracht“, erklärt Le Moigne.
Seit Kurzem stellt eine neue Internetseite die neue Patisserie „Cayotte“ in Esch dem breiten Publikum vor. Ebenfalls angepasst wurden die Unternehmensauftritte in den sozialen Medien.
Von Meisterhand
Einer der Schwerpunkte im Angebot der Patisserie ist das Brot. „Wir haben das Angebot um ein Baguette nach französischer Tradition erweitert. Zudem schätzen wir hochwertige Zutaten und backen Brot mit Hefe nach alter handwerklicher Tradition.“
Zurzeit haben die Patissiers bei „Cayotte“ alle Hände voll zu tun, denn es gilt, die „märchenhaften ‚Bûches’ für Weihnachten (vorzubereiten)“, berichtet Anne Le Moigne.
Wie vielseitig das Bäckerei- und Patisseriehandwerk darstellt, zeigt ein Blick in die Auslage – von Schokolade und Pralinen über Panettone bis zu den „Nikoläusen“ – alles ist handgemacht. Denn wie die Familie betont: „Wir haben die Tradition und die Werte des Unternehmens (von Gérard Cayotte) beibehalten.“
Patisserie „Cayotte“
55, rue de la Libération
L-4210 Esch/Alzette
Tel.: 54 28 64
E-Mail: info@cayotte.lu
Web: www.cayotte.com
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