Für seine neue Platte brauchte Warhaus nicht viel: ein einsames Hotelzimmer, eine Gitarre, ein Mikrofon und ein gebrochenes Herz. Song für Song durchläuft der Musiker auf „Ha Ha Heartbreak“ die verschiedenen Stufen der Trauer. Es beginnt mit Verleugnung, geht über in Widerstand, Verzweiflung und endet schließlich in Erkenntnis und Selbstreflexion.
Hinter dem Künstlernamen Warhaus steckt der belgische Sänger Maarten Devoldere. Er ist auch Sänger der belgischen Band Balthazar. 2016 startete Devoldere mit seinem Solo-Projekt „Warhaus“ und brachte im selben Jahr sein Debütalbum „We Fucked a Flame into Being“ raus. Nur ein Jahr später folgte seine zweite Platte „Warhaus“.
Nun dauerte es fünf Jahre bis zum neuen Warhaus-Album. Der Grund ist allerdings nicht, dass der Musiker Jahre damit verbracht hätte, Songs zu schreiben und diese zu verfeinern. Genau genommen sind sie innerhalb von drei Wochen auf Sizilien entstanden. Nach der Trennung war die Reise eine ideale Fluchtmöglichkeit. Doch auch in der Stadt Palermo konnte der Musiker seinem Herzschmerz nicht entkommen.
Die Platte startet mit dem Song „Open Window“. Darin singt Devoldere noch ziemlich überzeugt davon, dass die beiden in der Zukunft wieder zusammengehören werden: „Girl, it’s in the future we belong“. Der Song fließt über in ein langes Outro mit Männerstimmen, die von einnehmenden Streicher- und Klavierklängen begleitet werden.
Seine Zuversicht über ein gemeinsames Happy End hält allerdings nicht lange an. Voller Verzweiflung und Unverständnis, dass es so schnell vorbeigegangen ist, singt Devoldere in „Time Bomb“: „How can something that connected, break with the blink of an eye“ (Wie kann etwas, das so zusammenhängt, mit einem Wimpernschlag zerbrechen).
Mit „Best I ever had“ endet die Platte zwar weiterhin in einem Gefühl von Trauer, aber mit einem hinnehmenden Unterton: „Don’t know much, but I know that you’re the best I ever had“ (Ich weiß nicht viel, aber ich weiß, dass du das Beste bist, was ich je hatte).
Da der Gesang vor der Instrumentalisierung fertig war, mussten sich Schlagzeuger und Gitarrist unüblicherweise an diesem orientieren. Devoldere konnte seine Texte also nicht mehr umschreiben. Das macht „Ha Ha Heartbreak“ zu einem zutiefst persönlichen Album, so wie es in der sizilianischen Hitze aus dem Sänger heraussprudelte. (Elisabeth Edich, dpa)
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