Beim Dimas handelt es sich um eine Ausbildung in der Luftfahrt, welche die Schüler freiwillig nach der Schule machen können, erzählt der Lehrer des Kurses im Lënster Lycée International School, Damir Dodic, im Tageblatt-Gespräch. „Ab der Quatrième können sich Schüler, die interessiert sind, einschreiben – die Ausbildung beträgt 50 Stunden und es sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig. Das Projekt wurde im Schuljahr 2018-2019 ins Leben gerufen und seitdem wird der Kurs immer weiter ausgebaut“, führt er aus.
Einer der Schüler, Felix Natusch, erzählt: „Im Kurs fangen wir mit der Geschichte der Luftfahrt an, schließlich behandeln wir dann auch technische Themen wie Aerodynamik, Meteorologie, Mechanik, Navigation und Regulation“. Der Kursinhalt ist in jeder Schule, die das Dimas-Projekt anbietet, gleich, da es in Zusammenarbeit mit der LFTA (Luxembourg Flight Training Academy) abgestimmt wurde, berichtet Damir Dodic. Das Highlight des Projektes: Am Ende des Schuljahres dürfen die Schüler selbst mit einem Flugzeug fliegen.
Zukünftige Piloten?
Im Gespräch mit dem Tageblatt berichteten die Schüler über ihre persönlichen Erfahrungen. Raphaël Baumgarten schildert, dass ihn schon immer alles rundum die Luftfahrt begeistert hat. Seit er klein war, wollte er dies beruflich weiterführen und vielleicht später als Pilot beim Militär arbeiten. Auch sein Mitschüler Rafael Mancillas träumt davon, später Pilot zu werden und seine Passion für die Luftfahrt auszuleben, wie er im Gespräch schildert.
Jedoch wussten nicht alle Schüler zu Beginn schon, ob sie in diesem Bereich arbeiten wollen. „Am Anfang hatte ich mich angemeldet, da der Kurs interessant klang – jedoch habe ich erst später während des Programms meine Passion dafür entdeckt, Pilotin werden zu wollen“, erzählt Nora Lietz, die das Dimas vor zwei Jahren absolviert hat.
Der Kurs bietet sich jedoch auch für Schüler an, die Interesse an der Luftfahrt zeigen, ohne unbedingt später in diesem Feld arbeiten zu wollen. So erklärt Felix Natusch, dass er den Kurs sehr interessant findet und selbst ein Flugzeug fliegen zu können, für ihn das Highlight des Programms ist. Jedoch weiß er noch nicht, ob er dies beruflich weiterführen möchte. So erzählt auch Eugen Stepan, der das Dimas-Programm zum zweiten Mal absolviert, dass er an Luftfahrt sehr interessiert sei und diese einzigartige Erfahrung, selbst fliegen zu können, sehr schätze, da die Gelegenheit einzigartig und eine professionelle Ausbildung sehr teuer sei.
Struktur der Ausbildung
Damir Dodic, der selbst als Ingenieur in der Luftfahrt gearbeitet hat, schildert den genauen Ablauf der Ausbildung: „Unser Ziel ist, den Schülern die breite Vielfalt an Berufen in der Luftfahrt vorzustellen und zu zeigen, dass sie auch mit unterschiedlichen Abschlüssen in das Arbeitsfeld gelangen können.“ Zu Beginn des Programms lernen die Schüler den theoretischen Teil des Kurses kennen, der die verschiedenen Fächer beinhaltet und den sie später für das Examen brauchen. Den drei Schülern der Ausbildung mit dem besten Abschluss wird schließlich ein Preis verliehen.
Nora Lietz ergänzt, dass der zweite Teil des Programms aus Besuchen bei verschiedenen Einrichtungen besteht – so konnten sie und ihre Mitschüler eine Luxair-Crew näher kennenlernen und die Sicherheitsmaßnahmen des Flugzeugs testen. Auch durften sie die SES („Société Européenne des Satellites“) und die Air Rescue besuchen. „Highlight des Kurses“, wie die Schüler es bezeichnen, ist natürlich der eigene Flug, auf dem sie zusammen mit einem Instruktor selbst ein Flugzeug am Steuerknüppel lenken dürfen.
Diplom- und Preisverleihung
Zum Schluss der Ausbildung bekommen die Schüler, die den Kurs erfolgreich absolviert haben, ein Diplom. Diese Verleihung fand am 13. Oktober im Lënster Lycée International School statt, wo rund 100 Schüler dieses Diplom – nach zweijähriger pandemiebedingter Pause – entgegennehmen konnten.
Darüber hinaus erhielten die drei besten Schüler aus jeder Schule einen Preis, den sie sich aussuchen konnten. „Bisherige Preise sind zum Beispiel die Gelegenheit, im Simulator der Cargolux zu fliegen, selbst mit einem Helikopter über Luxemburg zu fliegen oder einen Flug der Luxair mit der Crew zusammen erleben zu können“, schildert Damir Dodic.
Was ist Dimas?
Dimas (Diplôme d’initiations aux métiers aéronautiques et spatiaux) ist ein Projekt, das Jugendliche ab „Quatrième“ in ihrer Freizeit in der Schule belegen können. In den 50 geplanten Stunden lernen die Schüler Aerodynamik, Meteorologie, Mechanik, Navigation und Regulation. Im vergangenen Jahr wurde dieses Programm an fünf Schulen angeboten und es wird vom Ministerium, vom Script („Service de coordination de la recherche et de l’innovation pédagogiques et technologiques) und von der LFTA (Luxembourg Flight Training Academy) unterstützt.
In diesem Jahr bieten die Schulen Lycée privé Emile Metz, Lycée Aline Mayrisch, Lënster Lycée International School, Lycée du Nord Woltz, Athénée, Lycée Technique Ettelbrück und das Lycée International Mondorf-les-Bains dieses Projekt an. Dort stellen die Lehrer in den kommenden Wochen das Projekt in den einzelnen Klassen vor und bieten den Schülern an, sich dafür anzumelden.
Der gesamte Lehrgang kostet 100 Euro.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können