KulturDie Nacht der Museen – Am 8. Oktober in Luxemburg-Stadt

Ein Kombiticket macht es möglich: Villa Vauban, Casino Luxemburg, Lëtzebuerg City Museum, Musée national d’histoire et d’art, Naturmusée, Musée Dräi Eechelen und Mudam Luxembourg laden zu ihrer jährlichen langen Museumsnacht ein. Die Tickets waren im Vorverkauf ab dem 19. September zum Preis von 10 Euro für Erwachsene und 3 Euro für 16- bis 26-Jährige erhältlich. Für Kinder unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. Kurzentschlossene können auch noch an der Abendkasse Eintritt bezahlen – hier betragen die Gebühren dann 15 beziehungsweise 7 Euro. Kostenlose Shuttlebusse verbinden die sieben Museen miteinander. Und wer dann noch nicht müde ist, kann bei der Mudam-Afterparty, die bis 3 Uhr morgens stattfindet, die Nacht zum Tag machen.

Die Villa bietet Führungen in unterschiedlichen Sprachen durch ihre Ausstellungen und den Skulpturenpark an. Je nach Uhrzeit kann man sich auf Luxemburgisch, Deutsch, Englisch oder Französisch durch Haus oder Park führen lassen. Mit dabei ist die aktuelle Ausstellung „John Constable’s English Landscapes – Meisterwerke aus der Tate Collection“. Auch ein Workshop für Kinder steht auf dem Programm. „Heiter bis wolkig“ ist das Thema und es bezieht sich auf die aktuelle Constable-Ausstellung. Musikalisch umrahmt wird das Programm mit Geige und Akkordeon vom Duo Kiasma. Wer es lieber elektronisch mag, kann ab 21.00 Uhr mit der weiblichen Energie des DJ-Duos Shania und Charlotte mitschwingen.

Auch im Casino Luxemburg gibt es Ausstellungsführungen. Den ganzen Abend werden Rundgänge in Begleitung eines Kunstvermittlers oder einer Kunstvermittlerin angeboten. Die drei Ausstellungen „Jours de lenteur“, „Sound Without Music“ und „Repräsentantinnen“ stehen dabei im Mittelpunkt. Auch für Kinder gibt es eine Lesung, je nach Uhrzeit auf Englisch, Französisch oder Luxemburgisch. Klanglich untermauert wird das Programm mit einer auf die Atmung ausgerichteten Audio-Performance der Künstlerin Puck Schot. Am späteren Abend unterhalten die DJs Acid Male und Sensu die Besucher. Kulinarisch begleitet ein Barbecue mit sowohl vegetarischer als auch fleischhaltiger Auswahl den Abend.

Auch das Lëtzebuerg City Museum bietet unterschiedliche Führungen auf seinem abendlichen Programm. Eine davon ist die Ausstellung „Best of Posters: 1.100 Plakate aus unseren Sammlungen, vom Publikum ausgewählt“. Sie soll einen Einblick in das Grafikdesign während des 20. Jahrhunderts geben. Auf dem Programm steht ebenfalls eine Spoken Word Performance mit Cosimo Suglia. Der älteste Chor der Stadt Luxemburg „Sang a Klang“ lädt zum Mitsingen ein und DJ Maximillion inspiriert ab 21.00 Uhr die Besucher mit elektronischer Musik.

Die Angebote des MNHA sind vielfältig. So begleitet die Figur des ehemaligen Statthalters von Luxemburg Pierre Ernest de Mansfeld (1517-1604) die Besucher quer durch die Museumssammlung. Neben weiteren Führungen aktueller Ausstellungen, einem Workshop für Kinder, musikalischen Beiträgen und kulinarischen Genüssen, wobei der Geschmack der neapolitanischen Küche den Besuchern vermittelt wird, zeigt das Museum auch eine Ausstellung mit dem Titel „The Rape of Europe“. Mit über 60 politischen Werken will das Museum ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen. Zu sehen sind Arbeiten des in Frankreich lebenden russischen Künstlers Maxim Karlowitsch Kantor. Kantor ist spätestens seit der 47. Biennale in Venedig im Jahr 1997 ein international anerkannten Künstler. Zudem ist er auch als scharfer Kritiker Putins bekannt.

Das Museum bietet Führungen durch seine Ausstellung „Impact: Die Biodiversität steht auf dem Spiel“. Die Ausstellungskommissarin Monique Kirsch möchte dabei auf die ökologische Krise hinweisen und Anstöße geben, um ein neues Gleichgewicht mit Natur und Umwelt zu finden. Auch hier wird ein Workshop für die Jüngsten unter dem Motto „Bienen, Hummeln, Wespen und Co.“ angeboten. Der Bau eines kleinen Bienenhotels steht dabei auf dem Programm. Vorgesehen sind ebenfalls Musik, eine Spoken Word Performance sowie kulinarische Genüsse unter dem Motto „Ein Teller voller Biodiversität“.

Das zehnjährige Bestehen des Musée Dräi Eechelen (M3E) – Festung, Geschichte, Identitäten auf dem Kirchberg wird mit der Sonderausstellung „Collect10ns 2012-2022“ gefeiert. Gezeigt werden die bedeutendsten Objekte der Erwerbungen und Schenkungen des M3E. Musikalisch begleitet wird der Abend vom Cellisten und Komponisten André Mergenthaler. Der Ausnahmemusiker liebt es, musikalische Grenzen zu überschreiten, und fasziniert mit seiner Virtuosität sein Publikum. Auf dem Programm stehen außerdem ein Handwebworkshop des Familienbetriebs Lily Weisgerber und eine Spoken Word Performance der Luxemburgerin Pascale Noé Adam. Kulinarisch abgerundet wird der Abend durch LëtzeBurger, ein siebenköpfiges Team, das Burgerspezialitäten sowohl mit als auch ohne Fleisch anbietet, sowie mit den Eisspezialitäten „made in Luxembourg“ von Bargello.

Im Musée d’Art moderne Grand-Duc Jean ist die diesjährige Nacht der Museen am längsten. Wer nach den vielen Attraktionen des Abends um 1 Uhr morgens immer noch nicht müde ist, kann hier zur queeren Rave-Abschlussparty kommen. Aber auch vorher bietet Luxemburgs Museum für Moderne Kunst verschiedene Attraktionen: Die Berliner Musikerin Ziúr ist eingeladen, die aktuelle Ausstellung „Waters’ Witness“ von Tarek Atoui aus Beirut mit einer Performance zu begleiten. Außerdem ist ein Workshop für die ganze Familie mit dem Namen „Blueprint“ geplant, bei dem eine großformatige kollektive Grafik entstehen soll. Auch eine Spoken Word Performance mit dem Titel „Coup de cœur“ mit Max Gindorff steht auf dem Programm. Das Mudam-Café „Pure.“ verwöhnt seine Besucher mit kulinarischen Spezialitäten und ausgewählten Cocktails.