„Drecks gring“ oder auch „Gréng a schwul jo sou kënnt Lëtzebuerg op e gréngen Zweig“ – die Kommentare unter einer Meldung des Radiosenders Eldoradio im sozialen Netzwerk Facebook gehen bis tief unter die Gürtellinie. Anlass dazu war eine Pressemitteilung von „déi jonk gréng“, in der die Jugendvereinigung der Grünen Forderungen an die Sozialpartner stellte. „Im Rahmen von Entlastungsmaßnahmen sollten junge Menschen wie Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger nicht vergessen werden“, schreiben „déi jonk gréng“. „Auch sie sind von den steigenden Preisen fürs Heizen, beim Strom und bei den Lebensmitteln stark betroffen.“ Die Hilfen sollten in jedem Fall sozial gezielt sein und mit steigendem Einkommen sinken. Eine zweite Forderung betrifft die Studienbeihilfen. „Die Studienbeihilfen (AideFi) sollen indexiert werden, um dafür zu sorgen, dass die Höhe der Beihilfen angesichts der steigenden Preise angemessen bleibt.“
Forderungen, die so unerhört zu sein scheinen, dass zahlreiche Kommentatoren unter dem Facebook-Post das zum Anlass genommen haben, „déi jonk gréng“ unter der Meldung zu beschimpfen. Dass sich unter die Meute jedoch ein gewählter Volksvertreter mischt, ist dann doch eher ungewöhnlich. Der CSV-Politiker Josy Hames aus der Gemeinde Käerjeng aber hat am Freitag in einem Kommentar unter dem Facebook-Post die Jugendvereinigung der Grünen und ihre Mitglieder als „gring Terroristen“ und „Wouschtbéck“ bezeichnet. „Mit ihnen geht die Kultur in Europa unter“, kommentiert Hames weiter. Eine Aussage, mit der der Lokalpolitiker zwar auch zwei Likes einheimste – aber auch auf massiven Gegenwind gestoßen ist. So fordert ein User den CSV-Mandatsträger dazu auf, seinen Sitz im Gemeinderat aufgrund seines Kommentars zu räumen.
„Déi jonk gréng“ haben mittlerweile auf Twitter auf die Aussagen von Hames reagiert. „Unter einem Post von Eldoradio hat der CSV-Gemeinderat der Gemeinde Käerjeng Josy Hames uns als grüne Terroristen und ‚Wouschtbéck’ bezeichnet“, schreiben „déi jonk gréng“ auf Twitter. „Unsere Recherchen haben ergeben, dass Josy Hames auch zahlreiche Seiten der deutschen Partei ‚Alternative für Deutschland‘ (AfD) gelikt hat.“ Und in Richtung der Christsozialen fragen die jungen Grünen: „Was hält die CSV davon?“
Grünen-Präsidentin Djuna Bernard hat auf Twitter eine Entschuldigung von der CSV gefordert. „Die Aussagen von Josy Hames gegenüber der Grünen-Jugend und uns als Partei sind ein absolutes NoGo“, schreibt Bernard. „Ich erwarte eine Entschuldigung und eine klare Stellungnahmen vonseiten der CSV.“ Wenn dies unkommentiert bleibe, würden solche Vorfälle als Organisationskultur akzeptiert werden, schreibt Bernard auf Twitter.
Weder Josy Hames noch Michel Wolter, Parteikollege, Bürgermeister der Gemeinde Käerjeng sowie CSV-Abgeordneter, waren bisher auf Tageblatt-Anfrage für eine Stellungnahme zu erreichen.
Seriös Politik gesäit anescht aus. Mer brauchen dee schlechte Politfolklor net.
So ist es eben im Provinznest beim Wolter.
Was wohl der Koalitionspartner der CSV dazu sagt?
CSV gëtt mir emmer méi sympathesch - se wéist endlech Charakter.
Ausgerechnet ein CSV-Politiker sagt so etwas! Er scheint die eugenisch-antisemitische Geschichte der schwarzen Parteien in Luxemburg nicht zu kennen. Diese Geschichte muss von einer internationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission aufgearbeitet werden.
MfG
Robert Hottua
Greng Ass den ennergang. Daat beweisen se Eis dach all dag