Headlines

Treffen mit RegierungUEL-Chef: „Der Index ist ein Mittel gegen Kopfschmerzen – unsere Wirtschaft hat aber Durchfall“

Treffen mit Regierung / UEL-Chef: „Der Index ist ein Mittel gegen Kopfschmerzen – unsere Wirtschaft hat aber Durchfall“
Premierminister Xavier Bettel begrüßt UEL-Präsident Michel Reckinger Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zweieinhalb Stunden diskutieren Patronatsvertreter und Regierung am Mittwochnachmittag miteinander. Der Präsident des Unternehmerverbandes Michel Reckinger wartet nach der Sitzung mit düsteren Prognosen auf – und meint, dass sich die Diskussion auf der kommenden Tripartite nicht rein um den Index drehen darf.

Großes Treffen im Staatsministerium: Vor den Vertretern der Gewerkschaften sind am Mittwochnachmittag die Patronatsvertreter zu einer bilateralen Gesprächsrunde mit der Regierung vor der Tripartite zusammengekommen. Das nationale Statistikamt Statec präsentierte dabei die neuesten Inflationsprognosen, auf deren Basis die Triaprtite am Wochenende über Lösungen in der derzeitigen Energiekrise diskutieren soll. Michel Reckinger, Präsident des Unternehmerverbandes UEL, deutete im Anschluss an sein Gespräch mit Premierminister Xavier Bettel und anderen Regierungsvertretern darauf hin, dass eine reine Indexdiskussion in der derzeitigen Situation nicht angebracht sei. Die nächste Indextranche wird laut Reckinger wohl im vierten Quartal dieses Jahres fallen.

„Der Index ist ein Mittel gegen Kopfschmerzen – unsere Wirtschaft hat aber Durchfall“, sagt Michel Reckinger nach der Sitzung mit der Regierung. „Einem Mindestlohnbezieher 2,5 Prozent mehr Lohn zu geben, hilft in der derzeitigen Situation nicht viel weiter – einem Bankdirektor weitere 2,5 Prozent auszubezahlen grenzt an Häresie.“ Hoffentlich finde man in der Tripartite andere Lösungen. Der Index sei nicht genug, da stimme er den Gewerkschaften zu. „40 bis 50 Euro mehr beim nächsten Gehalt helfen bei einer monatlichen Energierechnung von 500 Euro nicht weiter“, meinte Reckinger.

„Das Sozialmodell Luxemburgs am Leben erhalten“

Er sei sich wohl bewusst, dass die Unternehmen auch eine gewisse Verantwortung tragen würden. Es gehe aber um so viel mehr als nur den Index – „es geht darum, das Sozialmodell Luxemburgs am Leben zu erhalten, damit wir nach dem Krieg nicht nur verbrannte Erde haben“. Es gehe nicht mehr nur darum, die Kaufkraft zu erhalten, sondern den Krieg zu überstehen. Die Produktionskosten für Unternehmen in Europa und auch Luxemburg würden um ein Vielfaches höher liegen als beispielsweise in China. Die Schlussfolgerung der Regierung sei die gleiche wie die der UEL: „Wir befinden uns einem Energiekrieg mit Russland“, sagte Reckinger. Luxemburg würde als nach außen offene Wirtschaft die Konsequenzen tragen. Das sei in allen Wirtschaftsbereichen so, sei es in der Fonds-, der Versicherungs- oder der Bauindustrie.

Zu den Staatsfinanzen hätte keiner der Regierungsmitglieder viel gesagt, meinte Reckinger – und erklärte auch: „Ich habe die Zahlen gesehen – wir haben wenig bis gar keinen Spielraum.“ Auch das Budget für 2023 sehe „schlecht“ aus.

Die Gewerkschaftsvertreter von OGBL, CGFP und LCGB wollten nach den bilateralen Gesprächen im Ministerium keine Stellungnahme abgeben. „Wir wollen die uns vorgelegten Daten erst mal analysieren“, sagte OGBL-Präsidentin Nora Back.

Patrick Dury (LCGB), Nora Back (OGBL) und Romain Wolff (CGFP) auf dem Weg zu ihrem Treffen mit Regierungsvertretern
Patrick Dury (LCGB), Nora Back (OGBL) und Romain Wolff (CGFP) auf dem Weg zu ihrem Treffen mit Regierungsvertretern Foto: Editpress/Julien Garroy
Lucky
17. September 2022 - 9.54

d'Mëttelklass hunn déi doote schons laang futti gemaach,
als Errennerung wor ëtt d'Mëttelklass an den Mëttelstand déi
fréiher déi Blo gestärkt hunn an hinnen bei de Waalen den
Réck gesteipt hunn, daat hun déi heitég blo Parvenuën vergies,
eng lamentabel armsélég blo Spillschoul.

Nicolas
15. September 2022 - 18.17

Dei' do Regierung mécht jo alles vir d'Patronat , mee neicht vir d'Möttelklass. Daat as jo hier Wonsch , dass d'Möttelklass soll verschwannen.

Filet de Boeuf
15. September 2022 - 15.19

Ech géif elo an deenen schwieregen Zäiten mol puer Kollegen op Spetzeposten setzen fir sech Gedanken ze maachen an kreativ ze sinn. Eventuell nach puer Expertisen maachen ob een net kéint 1-2 Euro dem engen ewechhuelen fir dem aneren ze ginn. An wann mol eng gudd Idee an de Kapp kent, dann d'Idee einfach un d'Chinesen verkafen oder d'Ursula froen ob mir iwwerhaapt därfen 1 Millioun méi Recetten maachen wéi d'Joer virdrun.

Grober J-P.
15. September 2022 - 10.04

„Einem Mindestlohnbezieher 2,5 Prozent mehr Lohn zu geben, hilft in der derzeitigen Situation nicht viel weiter – einem Bankdirektor weitere 2,5 Prozent auszubezahlen grenzt an Häresie.“
Richtig H. Reckinger, was nun, was würden Sie machen, als Direktor, Ihre 2,5% an den Mindestlohnempfänger überweisen?
Vielleicht nur zeitweise, seien Sie doch einmal ein Philanthrop.
„Wir befinden uns einem Energiekrieg mit Russland“,
Habe eine ordentliche Gaspreiserhöhung bereits vor dem Krieg erhalten.

Kosti
15. September 2022 - 7.59

Wie immer viel Geplapper,warme Luft,wird festgestellt, analysiert,
müssen hier und da,es kann doch nicht sein und viele andere
politischen Sprüche, aber konkrete Massnahmen seitens
all diesen "Superjempien"bleiben aus, der Bürger wird weiterhin
abgezockt und muss kämpfen um über die Runden zu kommen.
Manchen macht dies wenig aus,vor allem der Staat im Staat.
Eine gesellschaftliche Spaltung sondergleichen und es stinkt
immer mehr bis zum Himmel.

Ujheen
14. September 2022 - 21.08

Et geet schonns domadder un dass d’Regierung fir d’éischt d’Patronat getraff huet, an DUERNO eréischt d’Gewerkschaften…déi seet jo a mengen Aaën genuch aus…Ech erwoarde mer net allzevill vun dëser Tripartite…

jojoschmi66
14. September 2022 - 20.36

Nein, das kann ich alles nicht glauben! Wenn ich betrachte, wie wenig beflissen die Betriebe sind um Aufträge von Privatleuten zu erhalten....da kann irgendwas nicht stimmen. Im reichsten Land der Welt scheinen die Betriebe sich auf den eigefahrenen Gewinnen zurückzulehnen.
Verpasst haben sie so manches: nämlich mit der weltweiten Entwicklung von Produkten und ihrer Herstellung Schritt zu halten. Aber hat das nicht auch etwas mit süffisantem Zurücklehnen zu tun?

den Iselchen
14. September 2022 - 17.53

blablabla,das arme Patronat,alles getan um über Jahre so wenig wie möglich Steuern zu zahlen,und jetzt klagen.....Der kleine Angestellte soll nun die Zeche Zahlen!!