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SeniorenDiese Bedürfnisse haben Katzen im Alter

Senioren / Diese Bedürfnisse haben Katzen im Alter
Katze Mimi lässt sich von ihrer Besitzerin Regina Tredwell streicheln Foto: dpa/Marijan Murat

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Katzen altern schleichend: Viele Tiere werden allmählich ruhiger und toben nicht mehr so wild herum. „Sie schlafen auch mehr“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Katzen werden oft um die 15 Jahre alt, teilweise können sie sogar ein Alter von 20 Jahren erreichen. Zu den Senioren zählt eine Katze ab einem Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren.

Bei alten Katzen kann die Gelenkigkeit nachlassen. Viele Tiere springen zum Beispiel nicht mehr so hoch wie früher. „Manchmal putzen die Tiere sich auch nicht mehr am ganzen Körper“, sagt Schmitz. Das zeigt sich daran, dass schwer zugängliche Stellen leicht verfilzen – zum Beispiel das Fell am Schwanzansatz. „Oftmals lässt auch das Gehör nach, die Augen werden trüber und die Sehkraft lässt nach.“

Typisch ist außerdem, dass Stubentiger im besten Alter weniger Muskelmasse besitzen und dafür vermehrt Fettgewebe aufbauen. Halter sollten deshalb das Futter an den Bedarf ihres Tieres anpassen: Übergewicht belastet die Katzen und kann dazu führen, dass diese Probleme mit ihrem Bewegungsapparat entwickelt. Schmitz rät dazu, hochwertiges, ausgewogenes und leichtverdauliches Futter zu wählen – und ab einem Alter von elf Jahren das Tier einmal im Jahr, besser sogar zweimal, beim Tierarzt für eine Vorsorgeuntersuchung vorzustellen.

„Idealerweise wird dann ein komplettes Blutbild gemacht, der Urin untersucht und gegebenenfalls auch der Blutdruck gemessen.“ Dadurch lassen sich manche Krankheiten erkennen, noch bevor Symptome auftreten. Auch die Impfintervalle für alte Tiere sollten Halter mit ihrem Tierarzt besprechen.

Schmitz rät außerdem dazu, einmal pro Woche das Gewicht der Katze zu kontrollieren. Darüber hinaus sollten Halter darauf achten, ob der Stubentiger plötzlich viel mehr als sonst trinkt oder uriniert. Auch vermehrtes Erbrechen, Atembeschwerden, Änderungen im Verhalten und die Beschaffenheit des Kots sollten Halter im Blick haben. „Wenn es hier zu Abweichungen kommt, sollte man den Tierarzt kontaktieren.“

Typische Erkrankungen, die bei Katzen im Alter auftreten und bei denen eine Früherkennung wichtig ist, sind zum Beispiel Nierenkrankheiten, Zahnprobleme, Tumore, Herzerkrankungen, Erkrankungen der Gelenke, der Geschlechtsorgane und der Schilddrüse oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Nachtlicht und ein erhöhter Fressplatz

„Immer wieder kommt es leider vor, dass Halter erst spät erkennen, dass ihr Tier Schmerzen hat“, sagt Svenja Joswig, die in Gifhorn als Tierärztin arbeitet und sich auf Altersmedizin bei Haustieren spezialisiert hat. Katzen legen bei Schmerzen oft die Ohren an, haben ein stumpfes Fell und halten den Kopf tief. „Oft kneifen sie auch die Augen zusammen und haben verengte oder stark geweitete Pupillen“, sagt Joswig. „Viele Katzen springen auch weniger, etwa auf den Kratzbaum, das Fensterbrett oder das Sofa.“

Eine kauernde Haltung kann ebenfalls darauf hindeuten, dass es einer Katze nicht gut geht. Halter sollten außerdem aufmerksam werden, wenn ihr Tier eine ungewohnte Position einnimmt. „Katzen liegen gern auf der schmerzenden Körperseite“, sagt die Tierärztin. Auch eine ungewohnt aggressive Katze hat womöglich Schmerzen. Manche Tiere werden dann auch ruhelos, andere zittern oder ziehen sich zurück.

Wie die Umgebung gestaltet ist, hat außerdem einen großen Einfluss auf die Lebensqualität von Samtpfoten im hohen Alter. „Wenn eine Katze Probleme mit den Gelenken hat, sollte man eine Katzentoilette wählen, die einen niedrigen Einstieg hat“, rät Joswig. Bei Schmerzen kann es zudem sinnvoll sein, Futter und Wasser an einem erhöhten Fressplatz anzubieten.

Insbesondere alte Tiere sollten einen ruhigen, weichen und warmen Platz haben, an dem sie schlafen und an den sie sich zurückziehen können. „Für manche Katzen ist es zur Orientierung auch hilfreich, wenn in den Räumen ein kleines Nachtlicht brennt“, sagt die Tierärztin. Darüber hinaus können Alltagsgeräusche manchen Katzen im Alter viel Sicherheit geben. „Deshalb rate ich manchmal dazu, nachts ein Radio laufen zu lassen.“