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EnergiekriseLicht aus und maximal 20 Grad: Das sind die ersten Details zu Luxemburgs Sparmaßnahmen

Energiekrise / Licht aus und maximal 20 Grad: Das sind die ersten Details zu Luxemburgs Sparmaßnahmen
Energieminister Claude Turmes soll ersten Informationen zufolge am 8. September weitere Details zu den Sparmaßnahmen vorstellen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Alle müssen 15 Prozent Energie einsparen – das ist die Ansage der EU-Kommission. Luxemburg will das unter anderem mit staatlich verordneten Maximaltemperaturen in öffentlichen Gebäuden erreichen. Auch bei der Beleuchtung öffentlicher Gebäude soll es Restriktionen geben. Privathaushalte sollen zudem möglichst lange im Falle eines Versorgungsengpasses vor einer Unterbrechung der Gaszufuhr geschützt werden.

Luxemburg droht – wie dem Rest der EU – aufgrund ausbleibender Gaslieferungen ein kalter Winter. Aufgrund des Gas-Notfallplans der Europäischen Union soll auch das Großherzogtum 15 Prozent seines Gasverbrauchs reduzieren. Energieminister Claude Turmes („déi gréng“) hat am Freitag bei Radio 100,7 erste Details über die Luxemburger Sparmaßnahmen bekannt gegeben. Demnach sollen öffentliche Gebäude im Winter nur noch auf 20 Grad geheizt werden dürfen. Ausnahmen soll es etwa für Einrichtungen wie Altersheime und Krankenhäuser geben. Das hat eine Sprecherin des Energieministeriums auf Tageblatt-Nachfrage bestätigt. Turmes hat zudem bekannt gegeben, dass die Beleuchtung an und in öffentlichen Gebäuden früher abgeschaltet werden soll. Die Maßnahmen wurden im Kontext des Energiesparplans der Luxemburger Regierung getroffen, der sich in den europäischen Gas-Notfallplan einbettet. Weitere Details sollen auf einer Pressekonferenz am 8. September vorgestellt werden. Angaben der EU zufolge könnten nicht nur öffentliche Gebäude, sondern auch private Unternehmen und Privathaushalte zum Sparen aufgefordert werden.

„Der Europäischen Union drohen weitere Kürzungen bei den Gaslieferungen aus Russland, da der Kreml seine Gasexporte als Waffe einsetzt“, schreibt die EU-Kommission in einer Pressemitteilung zum Gas-Notfallplan der Union. „Fast die Hälfte der Mitgliedstaaten ist bereits von einer Verringerung des Lieferumfangs betroffen.“ Der Gas-Notfallplan der Europäischen Union sieht vor, den Gasverbrauch in Europa vom 1. August bis zum 31. März um 15 Prozent zu senken. „Alle Verbraucher, Behörden, Haushalte, Eigentümer öffentlicher Gebäude, Energieversorger und Industrieunternehmen können und sollten Maßnahmen zur Einsparung von Gas ergreifen“, schreibt die Europäische Kommission in einer Pressemitteilung.

Die EU wolle in der Zwischenzeit „mehr Möglichkeiten zur Beschaffung von Gas aus alternativen Quellen“ schaffen. Bis Ende September sollen die EU-Mitgliedstaaten demnach ihre Notfallpläne aktualisieren und der EU-Kommission darlegen, wie das angestrebte Ziel von 15 Prozent Einsparungen erreicht werden soll. Mitgliedstaaten, die Gassolidaritätslieferungen im Winter bekommen wollen, müssen nach EU-Plan nachweisen, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um den Verbrauch gemäß dem Einsparziel zu senken.

Privathaushalte sind geschützt

Sollte es in Luxemburg zu einem Versorgungsengpass kommen, sieht das Gesetz über die Organisation des Erdgasmarktes vor, dass die Betreiber von Erdgasnetzen bei außergewöhnlichen Ereignissen verpflichtet sind, alle erforderlichen Präventivmaßnahmen zu ergreifen, um die Beeinträchtigung der Sicherheit, der Zuverlässigkeit oder der Effizienz des Netzes zu begrenzen. „Diese Maßnahmen können auch die Unterbrechung der Versorgung umfassen“, schreibt Energieminister Claude Turmes in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage. „Private Haushalte fallen unter die Kategorie der geschützten Kunden, die so lange wie möglich von einer Unterbrechung der Gasversorgung geschützt werden.“ Das bedeutet, dass Industriebetriebe gemäß einer erstellten Prioritätenliste zuerst vom Gasnetz abgeschnitten, Privathaushalten aber nur im äußersten Notfall die Gaszufuhr abgedreht wird. Dieser Plan sei im Februar 2022 zum letzten Mal aktualisiert worden, sagt Grünen-Minister Turmes.

Bei einem Treffen mit dem Luxemburger Industrieverband Fedil hat das Energieministerium den Notfallplan der Regierung vorgestellt. Die Gasnetzwerkbetreiber haben nach Aussage von Energieminister Turmes den Endverbrauchern aus der Industrie bereits mitgeteilt, dass es eventuell zu Kürzungen in der Gasversorgung kommen könnte. In einer am Dienstag veröffentlichten Pressemeldung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums hatte die Regierung mitgeteilt, dass im Falle eines dekretierten Notfallplans betroffene Unternehmen Kurzarbeit beantragen können. Einen entsprechenden Vorschlag von Arbeitsminister Georges Engel und Wirtschaftsminister Franz Fayot (beide LSAP) hätten die Sozialpartner bereits am Dienstagnachmittag in einer Sitzung des Konjunkturausschusses angenommen. Damit soll vermieden werden, dass Arbeitnehmer infolge der Energiekrise entlassen werden, heißt es von staatlicher Stelle. Diese Maßnahmen gelten im Falle einer „Reduzierung oder Einstellung der Produktion eines energieintensiven Unternehmens“ in der Folge einer Regierungsentscheidung.

Energiesparen in Esch

Die Escher Gemeinde hat einen Krisenstab zusammengestellt, mit dem Ziel, Energie zu sparen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt vom Freitag hervor. Der Krisenstab gibt einige Empfehlungen zu Energieeinsparungen: So soll in den Büros und Versammlungssälen der Gemeinde das natürliche Licht genutzt und weniger auf elektrische Lichtquellen zurückgegriffen werden. Falls doch, soll das Licht ausgeschaltet werden, sobald der Raum unbesetzt ist. Auch sollen sämtliche elektrische Apparate ausgeschaltet, der Stand-by-Modus demnach vermieden werden. Die letzte in der Pressemitteilung aufgelistete Maßnahme ist die Nutzung von Ventilatoren, auf die verzichtet werden soll. Bevor weitere Maßnahmen beschlossen werden, will die Escher Gemeinde auf Präzisionen und Entscheidungen der Regierung warten. Die Stadt Grevenmacher hatte bereits am 18. August Energiesparmaßnahmen angekündigt, darunter das vorzeitige Ende der Freibadsaison. (P.M.)

irma
31. August 2022 - 12.45

@jo

"Die kleinen Elektroöfen unter dem Schreibtisch werden wieder trendy!"

De Patron hänkt Iech et un.
Eng elektresch Weste déi Der doheem opluet.

Rosie
31. August 2022 - 12.43

@jung.luc.lux

"Hätte mir elo en Atomkraftwierk zu Remerschen wei et virgesin war.Dann hätte mer elo Energie. "

Leider net. Den uran kënnt och aus Russland.

"Tjo, mat grenger Mescht leist sech keng Energie machen."

Ma sécher, et heescht Biogas.

Filet de Boeuf
31. August 2022 - 11.53

Ech hu mol héieren d'Inflatioun wär d'Konsequenz vun wéineg Produkt bei héichen Ausgaben. Ech wär dowenst mol dafir dass d'Ierfschaften an Erspuernisser (also d'Kapital) reduzéiert get, amplaz dass aarm Leit mussen Zensen bezuelen fir dass eis Geldelite kann Gewenn domat maachen.

Kamill
31. August 2022 - 8.52

@Arm
do hut Dir och komplett Recht.

Arm
30. August 2022 - 12.54

Licht aus dat as schon lang bei eiser GambiaPolitiker de fall

lupus-canis
29. August 2022 - 8.12

wann Alles soll nemme mat Elektresch an Zukunft fonktionnéieren, da misst jo op der aaner Säit, mam Elektresche gespuert gin, jo dat wär logesch..
elo ass et awer esou, wou hiir houelen.. Elektesch wiist net an der Wiss oder am Bösch, a wéi soll dat dann iwwert d'Bühn goen
wou ass dann do eng Logik?
"ach wie schön dass Niemand weiß,
dass ich Rumpelstiltzchen heiß"

Ujheen
27. August 2022 - 22.17

@ Charles Hild

Där vergiesst dass déi meeschten elektrësch Energie éischter an der Stolindustrie gebraucht gëtt…Den Elektrouewen um Belval brauch pro Charge (Dauer manner wéi eng Stonn) tëschent 75 an 90 MW/Stonnen, (120 000 Ampère fléissen duerch de Schrott…) dat ass de Verbrauch vun enger Kléngstat pro Stonn. An dat just Belval, deen Déifferdenger Uewen brauch nach méi. Net ze schwätze vum Verbrauch vun de Pocheniewen, der Coulée continue an de Walzstroossen…

Leila
27. August 2022 - 21.46

"Falls doch, soll das Licht ausgeschaltet werden, sobald der Raum unbesetzt ist."
Um diese sinnlose Stromverschwendung zu erkennen, bedurfte es eines Krieges... da kann man schon mal grimmig dreinschauen, ist bestimmt nicht nur in Esch so

Ben
27. August 2022 - 15.59

Wie immer, wischi waschi hoch 3 und der kassiert ohne zu erröten sein Ministergehalt. Grosszügig vom Steuerzahler gesponsort.

carlocoin
27. August 2022 - 15.31

Mir kéinten jo erem Virreider sin...villéicht d'Temperatur op 15 Grad. Just nët bei hinnen.
Sou wéi den Parking den an der Staadt reservéiert ass fir sie.

JJ
27. August 2022 - 12.49

Welch harter,entschlossener Blick. Da wird einem Angst und Bange. Dann spargelt mal schön die Landschaft zu und deckt die Flächen mit Solarzellen ab.Das wird knapp diesen Winter. Aberrichtig,dass die Autobahnen und Dorfstraßen nachts beleuchtet sein müssen war schon immer ein Rätsel. Also kalt duschen und Pulli an.
PS: @jung.luc. Richtig.Bald kommt die Rechnung für die Müslis aus Frankreich.

jo
27. August 2022 - 11.59

Die kleinen Elektroöfen unter dem Schreibtisch werden wieder trendy!

Risikopatient
27. August 2022 - 10.08

wann ech mat 1 kaerz bei 20 grad de ganzen dag kal ginn um büro, hunn ech all 3 wo 1 blosenentzündung, erkältung, rheumaschub...mat krankeschein 1 wo...

charles.hild
27. August 2022 - 8.40

Den Här Prof. Phillip Dale huet a sengem gudden Artikel op Science.lu vum 15.07.2022 (onbedéngt liesen!) gesot, dass de Privatsektor just grad 11% vum totale lëtzebuerger Energieverbrauch ausmécht. Här Turmes, wéisou mengt dir dass grad am Privatsektor elo muss gespuert ginn? Dat ass dach nëmmen eng Drëps op de waarme Steen! Kuckt uechtert d'Land, da mierkt der et: Déi meescht Energie gëtt am Immobiliebau, vun de Megatonnemaschinne verbraucht! Do ass och den héichste Waasserverbrauch! Do soll direkt gebremst ginn! Muss ech elo doheem an der Keelt setzen, an dem Bagger nokucken, deen an engem Daach esou vill Mazout verbrauch ewéi mäin Auto an engem Joer? An de Gaart soll an der Sonn verdréchnen, awer de Bëtong niewendru gëtt mat vill Waasser ugeréiert a genëtzt?

De soziale Fred
27. August 2022 - 8.20

Virwât mussen eis 2 km Autobunnen a Kollektricen déi total Längt an iwwer déi ganz Nuecht beliicht sin? Wa just d‘Op- an Of-fahrte génge beliicht gin wär et och genuch a den Här Turmes géif och vill Energie spueren!
Bei de Foussballstadien kéint een och aspueren wann d‘Matcher an d‘Traininge géifen Mëttes gehâle gin, etc……

Esmeralda
27. August 2022 - 0.57

@jung.luc.lux

" Tjo, mat grenger Mescht leist sech keng Energie machen."

Mä eise grénge Visionär huet scho viru Joren d'Luuchtepotoen ofgeseet, soss wär et nach méi schlëmm.
Dofir wiele mir hie jo ëmmer erëm.

Jeff
26. August 2022 - 22.33

Gaz als waffe einsetzen??? EU huet dach op de wandel higeschafft, Sie waaren et jo, déi erneierbar Energie wollt hunn, Sie war et jo och wou esou arrogant proklaméiert huet dass et keen Gaz mei aus Russland kaafen géif, an virdrun wollten déi EU gréng jo nëmmen nach kuerzfristeg Kontrakter ennerschreiwen, wou de Putin een op 50 joer wollt hunn. Also entweder sinn déi bwi der EU dämlech, oder se haalen ons fir domm!!!

Phil
26. August 2022 - 21.35

Sie haben Recht, Herr Turmes.
Nur scheint ihr deutscher Pendant Habeck etwas abgehärteter zu sein als Sie, dreht er doch die Heizung auf 19° runter.
Spaß beiseite... mit der unnötig kostspieligen, aber von Ihnen und Ihrer Grünpartei mit Absicht opportunistisch geführte Energiepolitik werden wir kalt im Dunkeln sitzen, näher zusammenrücken und uns ein paar warme Gedanken machen müssen. Uns mit dem Fahrrad fortbewegen und warm drücken, respektiv mit dem Hometrainer eine 60 Watt Funzel zum leuchten bringen - oder beides. Das ist doch genau das was Sie wollen, oder?

jung.luc.lux
26. August 2022 - 21.15

Hätte mir elo en Atomkraftwierk zu Remerschen wei et virgesin war.Dann hätte mer elo Energie. Tjo, mat grenger Mescht leist sech keng Energie machen.

gist
26. August 2022 - 17.53

sarkasteg gesoot, mat deeer viller warmer Loft kéint an der Chamber d'Heizung ausbleiwen?