Auch wenn Fußballer für ihre Phrasen bekannt sind, zählt Dan Santos nicht zu den Sprücheklopfern – zumindest nicht bei der Pressekonferenz vor den letzten beiden WM-Qualifikationsspielen am Donnerstagmorgen. Vom Spruch „von Spiel zu Spiel denken“ hat er zwar schon gehört, doch im Hinblick auf die letzten zwei Begegnungen sei diese Phrase nicht ganz einfach zu übernehmen. Erst steht das Heimspiel im Stade Emile Mayrisch gegen Nordirland an, dann folgt das große Highlight gegen Europameister England – im bereits ausverkauften Stoke City Stadium, das Platz für 30.000 Menschen bietet. 

„Es stimmt, es wird nicht ganz einfach“, sagt Dan Santos. „Wir müssen uns erst voll auf Nordirland fokussieren. Spielerinnen, die riskieren, wegen einer Gelben Karte gegen England auszufallen, dürfen gegen Nordirland nicht mit angezogener Handbremse spielen. Aber klar ist, dass das Spiel gegen England für uns alle ein Erlebnis wird.“ Gegen Nordirland verfolgt Santos einen klaren Plan. „Mittelfristig wollen wir an das Niveau von Nordirland herankommen. Wir möchten sehen, wo wir fußballerisch im Vergleich zu ihnen stehen. Wir werden also mitspielen und uns nicht hinten reinstellen.“ Das Hinspiel gewannen die Nordirinnen auf der Insel mit 4:0. 

Für die verbleibenden Begegnungen hat Coach Santos im Vergleich zu den letzten Partien im Juni sechs Änderungen im Kader vorgenommen. Im Tor rücken Emma Goetz und Anais Weyer für Sheila Hoja und Joy Jung vor. „Lucie Schlimé bleibt unsere Nummer eins, aber die anderen Torhüterinnen machen Druck“, erklärt Santos. Des Weiteren wurden Rachel Kirps, Jill de Bruyn (Karriereende), Kate Thill und Kim Olafsson durch Edina Kocan, Kelly Mendes, Nathalie Ludwig und Martine Schon ersetzt. 

Mit Goetz, Charlotte Schmit (beide SC Freiburg U20), Weyer (FC Metz U19), Lara Miller (Standard Liège) und Caroline Jorge (2. Mannschaft Standard Liège) sind fünf Spielerinnen im Ausland aktiv. Sie werden erst am kommenden Montag zur Mannschaft stoßen. Die Spielerinnen, die in Luxemburg spielen, waren schon im August zu Trainingseinheiten mit dem Nationalteam erschienen. 

Bald nicht mehr für die Nationalmannschaft antreten wird Catherine Havé. Die Abwehrspielerin hat sich dazu entschieden, ihre Karriere zu beenden. „Havé hat eine rasante Entwicklung hinter sich“, sagt der Coach. „Im letzten Jahr war sie noch Auswechselspielerin, mittlerweile ist sie unersetzbar.“ Mit dem Spiel gegen England hätte sie sich keinen besseren Rahmen für ein letztes Länderspiel aussuchen können.