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Zahl der Aids-Infektionen sinkt

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Laut einem am Dienstag veröffentlichen Bericht der Vereinten Nationen sinkt die Zahl der Neuinfektionen seit zehn Jahren. Ebenfalls am Dienstag haben US-Forscher, eigenen Angaben nach einen Durchbruch beim Kampf gegen die Krankheit bei homosexuellen Männern erzielt.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Aids-Virus sind nach Angaben der Vereinten Nationen rückläufig. Einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation UNAIDS zufolge sank die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen zehn Jahren um fast 20 Prozent. In Südafrika, wo weltweit die meisten HIV-Infizierten leben, ging die Zahl der Infektionen im gleichen Zeitraum um 25 Prozent zurück. 56 Ländern sei es gelungen, die Zahl der Neuinfektionen stabil zu halten oder «bedeutend zu senken», hieß es im Bericht.

Eine Sprecherin der UN-Behörde sagte, der Rückgang der Infektionen in Afrika sei der vermehrten Nutzung von Kondomen, Abstinenz und größerem Problembewusstsein zu verdanken. Der am Dienstag veröffentlichte Bericht wies auch daraufhin, dass die Zahl der Infektionen in Osteuropa und Zentralasien zunehme.

Kleineres Risiko durch ein Medikament

US-Wissenschaftler haben derweil,  nach eigenen Angaben einen Durchbruch im Kampf gegen das Aids-Virus erzielt. Die tägliche Einnahme einer Tablette, die bereits gegen die Symptome von HIV eingesetzt wird, schützt einer neuen Studie zufolge gesunde homosexuelle Männer vor einer Infektion.

Gemeinsam mit der Verwendung von Kondomen und anderen Präventionsmaßnahmen reduziere das Medikament Truvada das Infektionsrisiko um 44 Prozent, heißt es in dem Bericht. Bei regelmäßiger Einnahme der Tabletten sinke das Risiko sogar auf 27 Prozent. An der Studie beteiligten sich 2.500 schwule und bisexuelle Männer mit einem hohen Infektionsrisiko aus Peru, Ecuador, Brasilien, Südafrika, Thailand und den USA.

Das Ergebnis sei ein «großer Fortschritt» im Kampf gegen die Epidemie unter homosexuellen Männern, sagte Kevin Fenton, Chef der Aids-Prävention der US-Gesundheitsbehörde. Ob das Medikament auch das Infektionsrisiko durch heterosexuellen Geschlechtsverkehr oder Drogenmissbrauch reduziere, sei jedoch noch unklar.

Kondome bleiben der einzige wahre Schutz

Fenton warnte homosexuelle Männer davor, wegen des Medikaments nun auf Kondome zu verzichten. Die Tablette dürfe niemals als «erste Verteidigungslinie gegen HIV» verstanden werden. Zumindest in den USA ist fraglich, ob das Medikament wirklich flächendeckend zum Einsatz kommt: Die Jahresdosis kostet zwischen 5.000 und 14.000 Dollar (3.650 und 10.200 Euro). In anderen Ländern werden die Tabletten weitaus günstiger angeboten.

Im vergangenen Jahr wurden mehrere Fortschritte im Kampf gegen Aids erzielt. Im September 2009 veröffentlichten Wissenschaftler eine Studie, wonach ein Impfstoff in Thailand ein Drittel der Probanden vor einer Infektion geschützt hatte. Im vergangenen Juli zeigte eine Untersuchung in Südafrika, dass ein mit Aids-Medikamenten versetztes Vaginalgel das Ansteckungsrisiko von Frauen um fast 50 Prozent verringern kann.

dapd