Auf der Hochebene entwickelten sich viele an große Kälte angepasste Tiere, die später während der Eiszeiten Amerika und ganz Eurasien besiedelten.
Xiaoming Wang vom Naturhistorischen Museum in Los Angeles und Tao Deng von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking beschreiben die fossilen Überreste eines Nashorns, das bereits im mittleren Pliozän vor etwa 3,7 Millionen Jahren lebte, also lange vor dem Beginn der großen Eiszeiten vor 2,8 Millionen Jahren. Das Tier mit dem Artnamen Coelodonta thibetana hatte viele Eigenschaften mit späteren Verwandten unter den Wollnashörnern gemeinsam, darunter vermutlich ebenfalls ein langes, zotteliges Fell.
Langes Horn
Wie andere Wollnashörner hatte es ein langes, stark nach vorne gerichtetes Horn, wie sein komplett erhaltener Schädel beweist. Viele Höhlenzeichnungen späterer Wollnashörner bildeten noch dieses lange Horn ab. Forscher glauben, dass dieses seitlich abgeflachte Horn den Tieren half, losen Schnee zur Seite zu schieben, damit sie die Pflanzen darunter fressen konnten.
Auf der tibetischen Hochebene wurden bereits die Vorfahren vieler an die Kälte angepasster Tiere gefunden, so frühe Formen des tibetischen Schafs, des Yaks und auch des Schneeleoparden. Dies deute darauf hin, dass das Gebiet ein Zentrum war, in dem sich an die Kälte angepasste Tiere entwickelten, schreiben die Wissenschaftler.
Als die Temperaturen dann in den Eiszeiten generell absanken, konnten diese Formen von Tibet aus die gesamte Nordhalbkugel besiedeln. Bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass sich die Tiere überall auf der Welt allmählich an die zunehmende Kälte in den Eiszeiten anpassten und beispielsweise ein langes, zotteliges Fell entwickelten.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können