Dies gelte besonders für Westpolen, aber auch für die Lausitz in Sachsen und Brandenburg. Seit 2010 seien im westlichen Polen insgesamt vier neue Rudel und zwei Wolfspaare hinzugekommen, schreibt der IFAW mit Verweis auf eine Untersuchung der polnischen Organisation Association for Nature Wolf (AfN Wolf).
Damit leben nach IFAW-Angaben derzeit 19 Wolfsrudel mit rund 95 Tieren in Westpolen. Diese Wölfe stünden im regen Austausch mit den Tieren auf deutscher Seite, erklärte Kless. Somit wirke sich der polnische Zuwachs positiv auf die ostdeutschen Wölfe aus. Allerdings seien die Wanderkorridore der Tiere durch neue Straßenbauprojekte gefährdet, in Polen werde zudem eine Abschussquote diskutiert. Für die Wölfe in Deutschland liegen laut IFAW keine exakten neuen Zahlen vor.
Auch in Ostdeutschland
Die meisten «deutschen» Wölfe wohnen in der Lausitz. 50 bis 60 Tiere seien es, sagte Kless. «Die Welpen werden noch zu gut in den Höhlen versteckt, um sie zu zählen.» Fünf von sieben bekannten deutschen Rudeln leben im sächsischen Teil der Lausitz und jeweils eines in der Brandenburger Lausitz und in Sachsen-Anhalt. Im allgemeinen erwarten sich die Experten eine Ausdehunung der Wolfsreviere nach Westen.
Das Verhältnis von Mensch und Wolf ist nach Angaben des Tierschützers je nach Region sehr unterschiedlich. «Dort, wo sich der Wolf schon lange angesiedelt hat, haben sich die Bevölkerung und auch die Schäfer daran gewöhnt und wissen, dass man mit ihm gut leben kann». Wo das Raubtier dagegen neu auftauche, herrsche erst einmal Verunsicherung und wissenschaftlicher Klärungsbedarf. Die AfN-Untersuchung wurde vom IFAW und der Naturschutzstiftung EuroNatur finanziert.
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