Die französische Medikamentenaufsicht ANSM erklärte am Mittwoch in Paris, es gebe einen «wahrscheinlichen Zusammenhang» zwischen dem Tod des Babys und der Verabreichung des Medikaments Uvestérol D mit einer Pipette. Als Vorsichtsmaßnahme werde deswegen ein Verfahren eingeleitet, um das Medikament vorübergehend aus dem Handel zu nehmen.
Gesundheitsministerin Marisol Touraine rief Eltern dazu auf, ihren Kindern das bei Vitamin-D-Mangel verschriebene Präparat nicht mehr zu verabreichen. Der Säugling war am 21. Dezember an Atem- und Herzstillstand gestorben, nachdem er das vom französischen Pharmaunternehmen Crinex hergestellte Uvestérol D bekommen hatte.
Keine Zulassung in Luxemburg
In Verdacht ist nicht das Präparat selbst geraten, sondern die Form der Verabreichung: Die Flüssigkeit wird mit einer Pipette in den Mund von Kleinkindern geträufelt. In Luxemburg hat das Vitamin-D-Präparat keine Zulassung, heißt es am Mittwoch aus dem Gesundheitsministerium.
Schon seit Jahren gibt es Warnungen, dass Babys sich dabei verschlucken können. Nach Angaben der ANSM wurde seit der Markteinführung im Jahr 1990 aber noch kein Todesfall auf das Medikament zurückgeführt.
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