Die schwarzen Federn konnten demnach einen blauen oder grünlichen Schimmer annehmen, wie die Forscher im Magazin «Science» berichten.
Der kleine Räuber lebte vor etwa 120 Millionen Jahren. Er bildet einen Zweig der Saurier, aus dem sich wahrscheinlich später die Vögel entwickelten. Fossilien dieser Gattung wurden bisher nur in China gefunden und wogen meist unter einem Kilogramm. Microraptor ist auch als «Saurier mit vier Flügeln» bekannt – wegen seiner langen Schwungfedern an den Hinterbeinen.
Beim Gefieder heutiger Vögel stammen die grellen Farben von eingelagerten Farbstoffen, die häufigen Schillerfarben dagegen von Lichtbrechungen an verschiedenen winzigen Strukturen innerhalb der Federn, berichtet Quanguo Li vom Naturkundemuseum in Peking. Die wichtigsten sind Melanosome. Sind diese kleinen, mit dunklem Melanin gefärbten Plättchen parallel zueinander angeordnet, so führen sie zu Lichtbrechungen und Interferenzen und damit zu den typischen metallisch schimmernden Farben eines ansonsten schwarzen Gefieders.
Ähnlichkeit mit heitigen Raben
Li und seine Kollegen entdeckten in den Federn des Mini-Sauriers Melanosom-Strukturen, die stark denen heutiger Vögel ähneln, die den farbigen Glanz erzeugen. Zumindest einige Federn des Tieres waren somit daher wahrscheinlich schwarz und schillerten je nach Lichteinfall, ähnlich wie einige heutige Rabenvögel.
Zudem zeigte das untersuchte Exemplar erstmals die vollständigen Schwanzfedern. Dachte man früher, diese seien eher einfach gewesen, so zeigte sich jetzt, dass Microraptor zwei sehr lange Federn besaß, die noch weit über seinen Schwanz hinausragten. Sie dienten wahrscheinlich weniger zum Fliegen als eher der Brautwerbung und Selbstdarstellung, glauben die Forscher.
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