Henry Fricke vom Colorado College in Colorado Springs untersuchte die Zusammensetzung des Zahnschmelzes von Fossilien des Sauriers Camarosaurus lentus, einem großen Pflanzenfresser der späten Jurazeit. Sein Lebensraum im heutigen Wyoming und Kalifornien waren flache Flussniederungen.
Der Gehalt verschiedener Sauerstoff-Arten (Isotope) im Zahnschmelz zeigte jedoch, dass die Tiere dort zeitweise kein Wasser getrunken hatten. Während des Wachstums der Zähne wanderten sie nach Erkenntnissen der Forscher in höher gelegene Bergregionen, wahrscheinlich etwa 300 Kilometer weiter westwärts, um ihren Durst zu stillen. Die unterschiedliche Konzentration des Sauerstoff-Isotops O-18 in verschiedenen Zahnschmelzschichten spiegelt die Gegend und insbesondere die Höhe der Landschaft wieder, aus der das Trinkwasser der Saurier stammte.
Zwischen Berg und Tal
So zeigen Analysen von verschiedenen Wachstumszonen der Zähne, dass die Dinosaurier zwischen der Bergregion und dem Flachland hin und her gewandert sein mussten. «Vermutlich verließen die Tiere das Flachland zu Beginn der sommerlichen Trockenzeit und kehrten im Herbst wieder zurück», glaubt Fricke.
Dies könnte ein Hinweis auf einen regelmäßigen Wanderzyklus sein, wie Großtierherden in Afrika ihn auch heute vollziehen. Möglicherweise sei dies aber auch nur eine Ausnahme wegen eines ungewöhnlich trockenen Sommers gewesen. Weitere Proben von anderen Fundstellen sollen nun klären, ob die riesigen Saurier jedes Jahr auf die Wanderung gingen.
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