Seite an Seite liegen die Frau und der Mann nebeneinander, die Hände fest ineinander verschlungen. Und das, wie der «Berliner Kurier» berichtet, vermutlich schon seit dem 5. oder 6. Jahrhundert nach Christus. Entdeckt wurden das Liebesgrab bei Bauarbeiten in der norditalienischen Stadt Modena. Archäologen fanden weitere sehr einfache Gräber. Die Experten gehen davon aus, dass die Liebenden Bauern waren.
Wer immer sie beerdigt hat, wollte wohl, dass die Liebe der beiden auch im Tod Ausdruck findet. Donato Labate, der Leiter der Ausgrabungen meinte – achtung, jetzt wirds spooky: «Wir glauben, dass sie ursprünglich mit sich zugewandten Gesichtern bestattet wurden. Die Position des Halswirbels des Mannes legt nahe, dass der Kopf später zur Seite gerollt ist.» Glücklicherweise folgt gleich eine rationale Erklärung auf dieses Phänomen. Der Mann wurde nicht etwa lebendig begraben, sondern könnte seinen Kopf während einer Überschwemmung verloren haben. Die Gräber wurden schließlich in der Nähe des Flusses Tiepido entdeckt.
Auch dass das Paar gleichzeitig den Tod fand, ist nicht ungewöhnlich. Seuchen, die damals wüteten, rafften oft mehrere Familienmitglieder dahin. Woran die Liebenden von Modena starben und wie alt sie geworden sind, will man nun an der Universität von Bologna herausfinden.
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