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Menschen sollen Außerirdischen Platz machen

Menschen sollen Außerirdischen Platz machen
(afp)

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Für den Bau eines Teleskops zur Suche nach außerirdischem Leben müssen in China fast 10.000 Menschen umziehen.

Weil für die Suche nach außerirdischem Leben das weltgrößte Radioteleskop in China errichtet werden soll, müssen fast 10.000 Erdenbewohner umgesiedelt werden.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, sollen bis September 9110 Anwohner in einem Umkreis von fünf Kilometern dem Five-hundred-metre Apertire Spherical Radio Telescope (FAST) weichen, das noch in diesem Jahr in der Provinz Guizhou in Betrieb gehen soll. Durch die Umsiedlungen werde eine «intakte Umgebung für elektromagnetische Wellen» entstehen, zitierte Xinhua den Regionalbeamten Li Yuecheng. Die von der Maßnahme betroffenen Menschen würden 12.000 Yuan (rund 1700 Euro) Entschädigung erhalten, einige sollten eine zusätzliche Unterstützung für ihre Unterbringung bekommen.

Das 1,2 Milliarden Yuan teure Fast-Radioteleskop mit einem Durchmesser von 500 Metern soll das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico als größtes seiner Art ablösen. Das Observatorium in Puerto Rico hat einen Durchmesser von 300 Metern. Zuvor hatte Xinhua den Chef der Chinesischen Gesellschaft für Astronomie mit den Worten zitiert, das neue hochsensible Teleskop werde «uns dabei helfen, nach intelligenten Lebensformen außerhalb unserer Galaxie zu suchen».

Peking hat zuletzt auch sein Raumfahrtprogramm ausgeweitet: Bis 2020 soll es eine chinesische Raumstation geben, außerdem ist ein bemannter Flug zum Mond geplant. In China sind Zwangsumsiedlungen für Bauprojekte keine Seltenheit. Meist geht es um große Infrastrukturprojekte wie Staudämme oder Kanäle. Die Betroffenen klagen häufig über eine zu geringe Entschädigung. Die Gegend, in der das Teleskop gebaut wird, ist dünn besiedelt, die Bewohner sind relativ arm. Xinhua zufolge wurde das Gebiet im Südwesten des Landes ausgewählt, weil dort keine größere Stadt liegt.