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Kolumbien will spanische Galeone «San José» bergen

Kolumbien will spanische Galeone «San José» bergen

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Das sagenumwobenes Schiff soll einen riesigen Schatz an Bord haben.

Kolumbien will die vor mehr als 300 Jahren gesunkene spanische Galeone «San José» vom Meeresgrund bergen. Präsident Juan Manuel Santos versicherte am Samstag bei der Einweihung eines Meeresforschungsinstituts, Kolumbien werde bei der Bergung des sagenumwobenen Schiffes «das Gesetz respektieren». Das Schiff, das 1708 vor der Küste der Hafenstadt Cartagena an der kolumbianischen Karibikküste gesunken war, soll einen riesigen Schatz an Bord haben. Santos hatte den Fund des Wracks im Dezember bekanntgegeben.

Die «San José» war das Hauptschiff einer Flotte, die im Auftrag des spanischen Königs Gold, Silber und andere Wertsachen aus den Kolonien in Amerika über den Atlantik bringen sollte. Die Galeone sank in der Nacht des 7. Juni 1708 in einer Schlacht gegen britische Schiffe, die es auf die wertvolle Ladung abgesehen hatten. Nur eine Handvoll der 600 Besatzungsmitglieder überlebten. Jahrzehntelang hatten Schatzsucher nach dem Schiff gesucht, waren dabei aber lediglich auf andere Wracks gestoßen. Ein Team aus kolumbianischen und internationalen Experten hatten die «San José» schließlich im November 2015 nach mühevollen Recherchen aufgespürt.

Winde und Strömungen

Die Forscher hatten unter anderem die Winde und Strömungen erforscht, die vor 308 Jahren in der Region geherrscht hatten, und in spanischen und kolumbianischen Archiven nach Hinweisen gesucht. 1982 hatte bereits eine US-Firma den Fund der «San José» für sich beansprucht, doch dieser wurde von Kolumbien nie bestätigt. Ein Gericht entschied schließlich, die Galeone gehöre Kolumbien. Neben der Suchfirma Sea Search Armada meldete auch Spanien Besitzansprüche an, weil das Schiff unter spanischer Flagge segelte. Das kolumbianische Kulturministerium schätzte den heutigen Wert der Ladung im Jahr 1980 auf zehn Milliarden Dollar. Präsident Santos erklärte nun, von der Bergung des Wracks solle «die ganze Welt profitieren». Es handele sich eher «um ein archäologisches und wissenschaftliches als um ein kommerzielles Projekt».